VON OLIVER GRISS

Es sind Momente, die kein Löwen-Fan sein ganzes Leben verdauen wird: Der TSV 1860 muss nach dem sportlichen Abstieg aus der Zweiten Liga am 2. Juni 2017 in die Regionalliga Bayern absteigen - weil Mehrheitsgesellschafter Hasan Ismaik und die Vereinsseite sich nicht auf einen gemeinsamen Weg verständigen können. Der Jordanier verwehrt die Zahlung von 11 Millionen Euro - und das obwohl er kurz vorher noch bereit war, zu überweisen. Was zwischen diesen Stunden passiert ist, weiß keiner…

Die Löwen präsentieren sich in diesen bitteren Stunden schlimmer als ein C-Klassen-Verein - Verwaltungsrat Robert von Bennigsen hatte schon Tage vorher zu Ex-Präsident Peter Cassalette gesagt: “Du kannst bleiben - aber ab jetzt heißt es ohne Hasan.” Cassalette trat entnervt zurück. Der 66-Jährige sprach zuletzt im Löwen-Podcast “Radis Erben” über alle Hintergründe. Er sprach von einem lang angelegten Plan. Hans Sitzberger bei der legendären Pressekonferenz im Haus des Fußballs: “Jetzt fühle ich mich nicht mehr abhängig vom Investor.”

Der Verein hatte die Rechnung aber ohne Ismaik gemacht: Der Geschäftsmann blieb, die dreckigen Machenschaften gegen seine Person prallen an ihm ab. Auch mit seinem Geld wurde in den letzten drei Jahren eine charakterstarke Mannschaft aufgebaut (siehe 3:2 über Tabellenführer Duisburg) - inzwischen klopft der TSV 1860 wieder ans Tor der Zweiten Liga an. Kommt’s zum Happyend?