db24: Wie kam die Nachricht aus der Geschäftsstelle bei Ihnen an, dass die Löwen-Zukunft nun finanziell gesichert ist?

Ich war schon in die Themen durch Anthony Power und Günther Gorenzel ein bisschen involviert, was Stand der Dinge ist. Mich freut es grundsätzlich, dass wir eine finanzielle Sicherheit haben. Das ist das Wichtigste, vor allem in der Corona-Zeit. Wenn man aus der Bundesliga hört, dass Frankfurt 20 Millionen Euro fehlen, die Gladbacher ein 19-Millionen-Loch vorgefunden haben - dann sind wir froh, dass es bei uns weitergeht.

db24: Freuen Sie sich auf die Zukunft mit 1860?

(lacht): Ja, wir freuen uns auf das Spiel am Samstag gegen Ingolstadt. Wenn jetzt Zuschauer dabei sein dürften, würde das Grünwalder Stadion platzen. Trotzdem bin ich froh, dass die Dritte Liga trotz der vielen Proteste den Spielbetrieb wieder aufgenommen hat und nicht abbricht.

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db24: Hand aufs Herz: Haben Sie schon Ihren Urlaub nach dem letzten Spiel gebucht?

Ja, aber nicht in der nächsten Woche (schmunzelt). Ich habe einen Urlaub gebucht, ich mache nach der Saison für eine Woche eine Heilfastkur - die habe ich mir auferlegt. Nach einem dreiviertel Jahr bei 1860 brauchst du eine Kur. Ich muss mich innerlich reinigen. Das Erbe von Biero zu übernehmen, war in vielen Dingen grundsätzlich nicht leicht, auch Bieros Status wegen. Und dann war auch noch die Sache, einen Kader mit 29 Spielern zu händeln. Das hat mich schwer getroffen und die Frage, wie moderiere ich das? Das ist keine Schuldzuweisung. Du kannst davon nur 18 Spieler nominieren für den Kader.

db24: Sie haben ja einen guten Kontakt zu Stefan Reuter, mit dem Sie schon das ein oder andere Mal im Urlaub waren: Werden Sie auch bei ihm bezüglich Tim Rieder vorsprechen?

Günther Gorenzel hat einen Superkontakt zu Stefan. Aber jetzt zu Tim Rieder: Er ist mit dem Herzen bei 1860 und das ist das Entscheidende. Wir müssen Spieler finden, die mit dem Herzen bei 1860 sind. Das ist ein Faustpfand.

1860 hat in der Dritten Liga nichts verloren

db24: Sollte es am Samstag nicht klappen mit der Relegation, Sie werden im nächsten Jahr einen neuen Anlauf Richtung Zweite Liga nehmen?

1860 gehört in die Zweite Liga, der Verein hat in der Dritten Liga nichts verloren. Dem muss ich als Trainer auch gerecht werden. Es ist wie in Nürnberg: Als ich damals den Verein übernommen habe, ist es nicht der Anspruch auf Platz 12 der Zweiten Liga rumspielt. Nürnberg ist ein Bundesliga-Verein. Mein Ziel habe ich geschafft. Ich hoffe, dass ich meine Ziele bei 1860 auch so umsetzen kann wie in Nürnberg - und ich viele Leute glücklich machen kann. Man fühlt sich bei 1860 willkommen. Die Leute sind zufrieden, was wir machen. Auch die Gesellschafter sind zufrieden, was wir machen. Wir haben eine Harmonie im Verein, das macht mich glücklich. Das ist für die Zukunft gut - besser als Zirkus. Ich habe immer gesagt, dass ich der Trainer für alle sein will.