VON OLIVER GRISS UND BERND FEIL (FOTO)

Markus Söder, bayerischer Ministerpräsident, dämpft die Hoffnungen auf eine schnelle Fan-Rückkehr in die bayerischen Fußball-Stadien. Die Dritte Liga startet am 18. September, schon eine Woche zuvor findet der DFB-Pokal statt.

Großveranstaltungen wird es bis Oktober nicht geben

“Ich kann es mir nicht vorstellen und bin da außerordentlich skeptisch”, sagte der CSU-Vorsitzende am Montag, der auch von einer “verheerenden Signalwirkung für die Gesellschaft” sprach: “Großveranstaltungen wird es bis Oktober nicht geben - daran sollten sich jetzt auch alle halten. Ich halte es für ein schlechtes Signal, Veranstaltungen mit zehntausenden Menschen zu erlauben - besonders für den Fußball. Es ist auch nicht klug, wenn wir Schulstart haben, wenn wir beginnenden Herbst haben, zu überlegen, dass wir dann zusätzlich 20 000, 25 000 Leute in den Stadien haben.”

Söder traut offenbar nicht allen Klubs zu, die Vorschriften exakt einzuhalten: “Wir haben erlebt, dass viele Hygienekonzepte in der Theorie gut klappen, aber in der Praxis schwierig sind. Und es sind nicht alle Vereine wie Bayern und Dortmund, die das sehr gut hinbekommen würden. Oder Vereine in dieser Kategorie. Es wird aber auch andere geben, wo dies nicht leicht ist. Und deswegen kann ich mir das zum Saisonstart auf gar keinen Fall vorstellen.”

Weiter warnt der Franke die Fans und Vereine: “Wer glaubt, dass es bei Corona eine Planbarkeit gibt, der verkennt die Natur von Corona. Es wird keine Planbarkeit geben.”

Gleichzeitig kritisierte Söder Weltmeister Thomas Berthold für dessen Umgang mit Corona scharf. “Wenn sich sogar ehemalige Nationalspieler sich absurden Diskussionen anschließen und aufrufen weder Masken zu tragen noch Abstand zu halten, dann hat das eine ganz verheerende Wirkung.”