Köllner: "Wir müssen bei 1860 aufpassen, dass..."
- VON OLIVER GRISS UND ULI WAGNER (Foto)
- 05.01.2021 09:12
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VON OLIVER GRISS UND ULI WAGNER (FOTO)
In vier Tagen beginnt für den TSV 1860 mit dem Derby beim FC Bayern 2 (Samstag, 14 Uhr, db24-Ticker) das Unternehmen “Aufstiegskampf Zweite Liga”. Die Ausgangsposition ist gut, dennoch warnt Michael Köllner gegenüber der “SZ” vor zu großen Träumereien: Wir müssen bei 1860 aufpassen, dass die Erwartungshaltung nicht unser Denken verändert. Nach dem Motto: Ah, jetzt müssen wir was Spezielles machen. Unsere Bedingungen sind die gleichen wie Anfang August. Also sollte unsere Erwartungshaltung weiter analog zu den Voraussetzungen und Gegebenheiten sein.”
Was Köllner sagen will: An der Finanzkraft hat sich an der Grünwalder Straße im Vergleich zum Sommer nichts geändert. Der Etat liegt weiter bei rund 3,6 Millionen Euro.
Forderungen will Köllner nicht stellen, dass die Führungskräfte des TSV 1860 die Chance beim Schopfe packen und nachladen sollen. Er kommt in der “SZ” mit einem Vergleich, dass er sich früher als Kind auch ein Motorrad gewünscht hatte, aber nie eines bekommen habe. “Man muss sich mit der Realität arrangieren. Ich kann nicht Wochen später etwas anderes fordern als das, was ich vorher mit Günther Gorenzel besprochen habe. Ich habe ja den Job angetreten am 11.11.2019 im Wissen darum, wie hier die Bedingungen sind”, erklärt Köllner: “Wir haben einen Etat, der sich im Ligavergleich im Mitteldrittel bewegt, daher können nicht alle Positionen eins zu eins ersetzt werden. Für mich gilt: Was ich mündlich zugesagt habe, davon weiche ich nicht mehr zurück. Und ich will hier auch sportlich Erfolg haben, aber immer zu der Bedingung, dass meine Lebensqualität so groß wie möglich ist. Das ist für mich die einzige Bedingung.”
Auf welchem Platz landet 1860 nach dem 38. Spieltag in der Dritten Liga?
Teilnehmer: 9453
Dass bei den Löwen nach jahrelangen Querelen plötzlich Frieden herrscht, interpretiert Köllner so: “Ich werde schon auch eine Kleinigkeit dazu beigetragen haben. Man darf aber eines nicht unterschätzen: Günther Gorenzel macht einen Riesenjob. Am Ende ist es aber immer ein Prozess aller Beteiligten. Wer Günther Gorenzel und mir beim Arbeiten zusieht, der merkt: Wir machen keine wilden Dinge. Mit Ehrlichkeit kommt man weiter. Wir haben nur ein Ziel: Wir wollen, dass der Verein wieder dahin kommt, wo er mal war. Das ist ein langer Weg, aber irgendwann musst du den ersten Schritt machen - und dann die nächsten.”
In den nächsten Monaten müssen Köllner und Gorenzel beweisen, dass es sportlich vorangeht - und dass die wichtigen Leistungsträger wie Sascha Mölders, Quirin Moll, Phillipp Steinhart oder Daniel Wein gehalten werden können.