VON OLIVER GRISS UND BERND FEIL (FOTO)

Im dritten Anlauf hat sein Wechsel zum TSV 1860 endgültig geklappt. Nach den Abwerbungsversuchen 2017 und im Januar 2020 konnte Merv Biankadi dann nicht mehr Nein sagen und unterschrieb kurz vor Weihnachten an der Grünwalder Straße 114 einen Leihvertrag bis 2022. Dass er dann beim Derby-Triumph gegen den FC Bayern 2 das entscheidende Tor zum 2:0 erzielte, macht ihm Lust auf mehr: “Es wäre top, hier Wurzeln schlagen zu können.” Der 25-jährige Biankadi sprach bei einer Presserunde über:

sein persönliches Back to the roots: “Meine komplette Familie lebt hier in München. Ich bin aktuell wieder daheim in Obersendling. Das ist auch nur zehn Minuten von 1860 entfernt. Ich kenne auch die Schleichwege. Ich bin hier groß geworden, da ist es leicht, mich einzugewöhnen. Ich wohne jetzt wieder in meinem alten Kinderzimmer und werde von meiner Mutter bekocht. Das ist auf jeden Fall besser als im Hotel.”

seine Chance bei 1860: “Man lässt sich normalerweise ja nicht für anderthalb Jahre verleihen, aber es ging einfach darum, ein Zeichen zu setzen. Es wäre top, hier Wurzeln schlagen zu können. Ich hoffe, mich hier empfehlen zu können für eine Weiterverpflichtung.”

die Einschätzung seiner eigenen Leistung im Derby: “Da war schon noch Luft nach oben. Man hat schon gemerkt, dass ich sechs Monate ziemlich raus war. Es ist klar, dass es noch nicht zu 100 Prozent klappt, auch mit den Laufwegen. Aber gleich zu treffen, das war toll. Noch klappt nicht alles, aber nach einem Sieg fällt das ja nicht so auf. Ich kann im Grunde überall spielen, egal ob links, rechts oder hinter der Spitze.”

die Qualität von 1860: Wenn wir Ende April noch oben dabei sind, wette ich auf den Aufstieg (lacht). Ich weiß natürlich, dass ich als Profi nicht wetten darf. Spielerisch sind wir bei 1860 besser als Braunschweig in der Vorsaison. Es ist so schwer, aus dieser engen Liga herauszukommen. Es klappt nur, wenn man regelmäßig punktet und sich das Glück erarbeitet. Top-Favoriten sind für mich Dresden und Ingolstadt.”

seine Bayern-Wurzeln: “Ich habe dort bis 2012 in der Jugend gespielt, zusammen u.a. mit Julian Green. Mein Trainer war Stephan Beckenbauer. Auch Daniel Wein kenne ich, er war einen Jahrgang höher. Mein mittlerer Bruder ist Bayern-Fan. Das werde ich ihm jetzt aber austreiben (lacht).”