Kothny reagiert auf Mölders-Schelte: "Es freut mich, dass wir sportliche Reize setzen konnten"
- VON OLIVER GRISS UND ULI WAGNER (Foto)
- 19.04.2021 10:21
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VON OLIVER GRISS UND ULI WAGNER (FOTO)
Zumindest die Fans hatten ihren Heidenspaß daran. 1860-Kapitän Sascha Mölders kanzelte Türkgücü-Geschäftsführer Max Kothny unmittelbar nach dem 2:0-Triumph im Stadtderby ab - sozusagen in der dritten Halbzeit vor dem BR-Mikro: “Selbst wenn 1860 eines Tages mal Kreisliga C spielen sollte – mit dieser Wucht, die dieser Verein hat, dieser Fanbase und allem was drumherum ist, ist es unmöglich, dass 1860 von irgendjemand in München abgelöst wird. Für mich ist es unerklärlich, so eine Aussage zu treffen. Kothny würde gut daran tun, sich um seine eigene Mannschaft zu kümmern.“
Was war eigentlich passiert?
Kothny ist ein ambitionierter junger Funktionär, der mit Türkgücü Pläne hat. Er sagte bereits im vergangenen Sommer, dass sein Klub mittelfristig die Nummer 2 in der Stadt hinter dem FC Bayern werden und damit die Löwen überholen wolle. Zudem legte er am vergangenen Freitag in der Zoom-PK des Drittliga-Neulings nach, nachdem db24 ihn gefragt hatte, ob die Löwen ihm weiterhin lieber in der Dritten Liga wären oder doch aufsteigen sollten, um einen Konkurrenten weniger in der Stadt zu haben. Seine Antwort: “Jede Antwort, die ich jetzt sage, ist falsch. Ein Spiel gegen 1860 hier im Olympiastadion vor Fans wäre schon der Hammer. Natürlich hat 1860 über die letzten Jahre auch eine gewachsene Mannschaft - und wird nächstes Jahr, wenn sie den Aufstieg nicht schaffen, wieder eine gewachsene Truppe sein und wären wieder ein Konkurrent…Ich sehe doch zwei, drei Mannschaften besser in der Liga, und wäre froh, wenn die anderen Mannschaften in die Zweite Liga hochgehen…”
Animiert von den Mölders-Aussagen, erklärte Kothny jetzt gegenüber der “tz”: “Sportlich ist es immer unser Anspruch, so gut wie möglich da zu stehen, und das habe ich auch stets betont.” Er wollte klarstellen, dass er immer auf den sportlichen Wettbewerb im Vordergrund sieht, nicht die Tradition. “Infrastrukturell können wir gar nicht vor Sechzig stehen, da wir keine günstige Erbpachtfläche von der Stadt haben.” Auch würden die Mitglieder fehlen: “Da haben wir ja noch 70 Jahre zum Nachholen”, meint Kothny und sagt: “Mit den Voraussetzungen, die 60 hat, sollten sie nicht in der 3. Liga stehen, sondern ihren Anspruch viel weiter oben sehen. Es freut mich, dass wir sportliche Reize setzen konnten.”