VON OLIVER GRISS UND ULI WAGNER (FOTO)

Die Enge des Grünwalder Stadions und das scharfe Corona-Reglement des KVR sorgen dafür, dass der TSV 1860 bei der Platzvergabe weiter improvisieren muss. Statt wie zunächst von Bürgermeisterin Verena angekündigt 5250 Anhänger, dürfen im Pokal-Heimspiel gegen Darmstadt (Freitag, 20.45 Uhr) immerhin 4158 Zuschauer in die Kultstätte - rund 500 Fans mehr als noch beim 1:0-Sieg gegen Würzburg. Das ist als Teilerfolg zu werten.

Da die Bildung von 10er-Rudeln unter den Dauerkarten-Inhabern des TSV 1860 aus Sicht des Vereins nicht praxisnah ist und auch nicht im Gleichklang mit den Vorgaben für andere Branchen steht, wurde seitens des TSV 1860 München bei der zuständigen Behörde, dem Kreisverwaltungsreferat der Stadt München (KVR), beantragt im Ticketingsystem 10er-Blöcke zur Verfügung zu stellen, in die sich alle Dauerkarten-Inhaber selbstständig einbuchen und sich somit auch als Einzelperson oder Kleingruppe einem 10er-Rudel anschließen können.

Die Begründung: „Dies bedeutet, dass ein Veranstalter eine solche Besuchergruppe ohne Einhaltung des Mindestabstands zusammensetzen darf, soweit diese bis zu zehn Personen gegenüber dem Veranstalter als Gruppe gemeinsam auftreten und daher eine innere Verbindung zueinander aufweisen. (…) Die Vorschrift [Anm.: im Rahmenhygienekonzept] soll allerdings nicht den Veranstaltern die Möglichkeit eröffnen, selbst Gruppen zu bilden. (…) Nach dem gesamten Regelungssystem der 6. BayIfSMV ist zwischen Personen, die sich nicht selbst zu einer Gruppe zusammenfinden, der Mindestabstand einzuhalten. Bei Veranstaltungen, bei denen Personen aufeinandertreffen, die üblicherweise nicht miteinander in Kontakt stehen, besteht das Risiko, dass ein etwaiges Infektionsgeschehen ggf. nicht sicher eingegrenzt werden kann. Dieses Risiko steigt bei großen Teilnehmerzahlen exponentiell. Es ist daher unzulässig, dass ein Veranstalter selbst zehn Personen zu einer Gruppe zusammenfasst und gemeinsam platziert, um so seine Kapazität zu erhöhen.“

Die Löwen schreiben: “Der TSV 1860 ist selbstverständlich stets an einer fanfreundlichen, einfachen Lösung unter Wahrung der Reduzierung von Infektionsrisiken interessiert, um möglichst vielen seiner treuen einzigartigen Fans den Stadionbesuch zu ermöglichen. Dies natürlich immer unter der Maßgabe, dass die Gesundheit aller Stadionbesucher oberste Priorität hat und im Einklang mit dem Infektionsschutzgesetz und in Zusammenarbeit mit den zuständigen Behörden. Eine offensichtliche Benachteiligung des Stadionbesuchers gegenüber dem Besucher anderer Veranstaltungen kann der TSV 1860 München jedoch nicht für gutheißen. Bis zu einer neuen Regelung bzw. Auslegung der BayIfSMV wird der TSV 1860 München weiterhin die Rudelbildung aufrechterhalten, um möglichst vielen Fans einen Stadionbesuch zu ermöglichen.”