VON OLIVER GRISS UND BERND FEIL (FOTO)

Aufsteigen - das ist das erklärte Ziel von Michael Köllner beim TSV 1860. Dafür hat der sympathische Oberpfälzer diese “Herzensangelegenheit”, wie er einst sagte, angenommen. Doch das Projekt läuft nicht so, wie er sich das selbst vorstellt. Nachdem seine Löwen in der vergangenen Saison am eigenen Nervenkostüm und der fehlenden Kaderbreite im Saison-Endspurt scheiterten, würgt sich seine Mannschaft bislang durch diese Drittliga-Saison.

Der Beweis: Der ernüchternde Auftritt am Samstagnachmittag im Grünwalder Stadion beim 1:1 gegen den SV Meppen, der vor einigen Wochen sportlich in die Regionalliga abgestiegen war - und nur wegen des Uerdinger Lizenzentzugs bleiben durfte.

Nach dem siebten Spieltag liegt seine Mannschaft auf Platz 11 - mit zehn Punkten. Die vielen Unentschieden (vier aus sieben) sorgen für diese schwache Zwischenbilanz.

Das Positive: Es sind nur vier Punkte Rückstand auf den zweiten Platz. 1860-Rechtsverteidiger Yannick Deichmann: “Wir müssen schauen, dass wir ruhig bleiben und in einer Struktur spielen.” Doch strukturiert wirkt das alles noch nicht so richtig. Das, was in der Vorsaison so gut funktionierte und für einen ordentlichen Platz 4 reichte, klappt aktuell überhaupt nicht. Kein schnelles Umschalten und Geschwindigkeit, wenig Struktur - und nur überschaubare Torgefahr. Merkmale, die sich bereits in der Sommervorbereitung abgezeichnet hatten, aber von den Verantwortlichen meist wegmoderiert wurden.

Der Tabelle schenken die Löwen (noch) nicht zu viel Beachtung. “Es bringt jetzt gar nichts, auf die Tabelle zu schauen”, sagt Deichmann. Und auch sein Trainer bläst ins selbe Horn: “Die Ergebnisse gehen kreuz und quer, wenn man sich die Tabelle anschaut.” In dieser Tabelle stehen mit Viktoria Berlin und Borussia Dortmund 2 zwei Aufsteiger auf den Plätzen zwei beziehungsweise drei - klar, nur eine Momentaufnahme, aber auch eine bezeichnende für die Dritte Liga…