VON OLIVER GRISS

Jetzt geht der Psycho-Krieg vor dem Auswärtsspiel in Halle (Sonntag, 13 Uhr, db24-Ticker) richtig los…

Die Stadt Halle verwehrt Löwen-Trainer Michael Köllner den Zutritt zum Stadion. Das bestätigte der TSV 1860 am Samstagvormittag in einer Presseerklärung. die Meldung im Wortlaut:

Der TSV 1860 München wurde vom Veranstaltungs- und Sicherheitschef des Halleschen FC unterrichtet, dass der Oberbürgermeister und das Gesundheitsamt der Stadt Halle die vom Münchner Gesundheitsamt unter strengen Auflagen und intensiver Prüfung genehmigte Vorgehensweise, die den Zutritt von Michael Köllner zum morgigen Spiel ermöglicht hätte, nun kurzfristig abgelehnt hat.

Der Cheftrainer des TSV 1860 München erhält folglich keinen Zutritt zum Stadion in Halle! Die Politik und die Behörden in Halle sehen die Zuständigkeit in dieser Causa bei ihren lokalen Instanzen. Dies ist auf Grund des Föderalismus in der Bundesrepublik Deutschland formaljuristisch und nach Rechtsauskunft des TSV 1860 München zwar möglich, dem TSV 1860 München fehlt dafür unter dem Gesichtspunkt der sportlichen Integrität und Fairness jedoch jegliches Verständnis.

Günther Gorenzel, Geschäftsführer Sport, äußert sich dazu unmissverständlich: „Ich schließe mich DFL-Chef Christian Seifert an: Wir müssen aufpassen, dass aus dem „Team Vorsicht“ nicht das „Team Weltfremd“ wird.“

Gorenzel weiter: „Wir akzeptieren die Entscheidung, aber wir akzeptieren sie nur unter großer Missbilligung. Wir haben auch in der letzten Saison, als das Grünwalder leer blieb, nie lamentiert, uns beschwert oder Bewertungen und Entscheidungen gesundheitspolitischer Instanzen in Frage gestellt. Aber jetzt, da uns selbst von den Entscheidern in Halle kein triftiger Grund für eine Gefahr durch den Einsatz unseres Cheftrainers aufgezeigt werden kann, Michael Köllner aber trotz Erlaubnis des Münchner Gesundheitsamtes kein Zutritt gewährt wird, müssen wir die Frage stellen, ob das mit fairem Wettbewerb zu tun hat oder ob hier nur aus einer Zwangslage ein Vorteil kreiert werden soll. Wenn künftig lokale Politiker und gesundheitspolitische Instanzen direkt in den sportlichen Wettbewerb eingreifen, haben wir im deutschen Profifußball in dieser Spielzeit noch mit vielen Entscheidungen am grünen Tisch zu rechnen und nicht, wie es sein sollte, am grünen Rasen. Ich bin mir allerdings sehr sicher, dass die Mannschaft genau dort, auf dem Platz, morgen die richtige Antwort geben wird.“