1860 motzt das NLZ für knapp eine Million Euro auf - Die Bayerische verlängert als Namensgeber
- VON OLIVER GRISS UND ULI WAGNER (Foto)
- 15.09.2021 14:28
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VON OLIVER GRISS UND ULI WAGNER (FOTO)
Es war Anfang der 2000er Jahre, als der inzwischen verstorbene Kult-Präsident Karl-Heinz Wildmoser den neuen Geschäftssstellen-Komplex rund ums NLZ vorstellte. Der geplante Turnhallen-Bau musste allerdings wenig später gecancelt werden. Die Kirch-Krise lässt grüßen. Das Loch, das bereits ausgehoben worden war, musste nach mehr als einem Jahr wieder zugeschüttet werden. Kostenpunkt damals: 100.000 Euro.
Seitdem hat sich an der Grünwalder Straße 114 wenig an der Infrastruktur getan - außer, dass Mehrheitsgesellschafter Hasan Ismaik im Sommer 2016 Millionen für neue Plätze und einen Fitnessraum inklusive PK-Raum zur Verfügung gestellt hat. Was natürlich seine Kritiker längst vergessen haben…
Die Löwen, einst Vorreiter in der Nachwuchsarbeit im deutschen Fußball, wurden in den letzten Jahren von vielen bayerischen Vereinen abgehängt.
Jetzt aber bewegt sich wieder was - mit gemeinschaftlichen Kräften wird nach db24-Informationen für knapp eine Million Euro das NLZ auf Vordermann gebracht. Auslöser: Ein hartnäckiger Wasserschaden vor einigen Monaten. Übernommen wird die Summe von Hasan Ismaik, dem eV. und treuen Helfern aus der Löwen-Familie, die zudem mit Rat und Tat fast täglich stehen. Außerdem verlängert Hauptsponsor “Die Bayerische” ihren Vertrag als Namensgeber des NLZ.
Endlich wird beim TSV 1860 nicht nur in Beine, sondern auch in Steine investiert. Es gibt neue Kabinen, neue Sanitäranlagen - und neue Zimmer für die Stars von morgen. Geschäftsführer Marc Pfeifer erklärte bei der Baustellenparty am Mittwoch: “Wir haben selbstkritisch festgestellt, dass die Infrastruktur ein wenig auf der Strecke geblieben ist. Wir erklären das Projekt zu einer Herzensangelegenheit, wir wollen am Herzstück des Vereins gemeinsam anpacken, denn hier wird die Zukunft gespielt.”
Auch NLZ-Leiter Manfred Paula ist glücklich, dass dieses Vorhaben nun in Rekordzeit umgesetzt wird. Warum das so wichtig ist, erklärt der Aindlinger in seinem Statement: “Wir stehen in einem enormen Wettbewerb mit den anderen 56 Leistungszentren um die Talente - wir stehen nachwievor sehr gut da, was die sportliche Leistung betrifft, was die Qualität unserer Ausbildung und was die Durchlässigkeit betrifft. Aber der Wettbewerb hat sich enorm gesteigert - und die anderen NLZ haben sich verbessert und weiterentwickelt. Es geht nicht nur um die sportliche Schiene, sondern haben festgestellt, dass wir bei anderen Dingen Defizite haben.” Und genau deswegen investiert 1860 jetzt in die lebensnotwendige Nachwuchsarbeit.
Paula weiter: “Mir geht’s nicht darum, dass wir goldene Wasserhähne anbieten können, sondern dass wir warm duschen können und passende Umkleidekabinen haben.” Als nächsten Schritt will man die NLZ-Zimmer, in der einst Spieler wie Kevin Volland oder Marcel Schäfer lebten, sanieren.