Ex-Löwe Erdmann attackiert DFB, Presse und Magdeburger Profis
- VON OLIVER GRISS UND IMAGO (Foto)
- 18.10.2021 11:28
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VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)
Normalerweise kommt es am Samstag zum Wiedersehen mit Saarbrückens Dennis Erdmann - wenn der Ex-Löwe, der beim 3:2-Sieg in Halle zweimal patzte und in der Halbzeitpause ausgewechselt wurde, auch spielen darf. Das ist nach Erdmanns Leistung in Halle allerdings mehr als fraglich.
Unterdessen hat sich der Abwehrspieler auf seinem Instagram-Kanal zu Wort gemeldet - in scharfem Ton. Das Spiel habe gezeigt, “wie sehr die letzten Wochen an mir klebten”, schrieb der 30-Jährige. “Mein Leben als Fußballer und auch als Familienmensch wurde auf eine harte Probe gestellt und fast zerstört. Es war die Hölle, abends einzuschlafen und morgens aufzuwachen. Ich hatte das Gefühl von Leere in mir, von Hilflosigkeit”, so Erdmann weiter.
Heftige Anschuldigungen erhob er in seinem Post gegenüber Baris Atik und Amara Condé. “Die Spieler Atik und Condé von meinem ehemals geschätzten Verein 1. FC Magdeburg sprachen sich am Morgen vor dem Spiel am 25. August (als Saarbrücken den FCM empfing, d. Red.) ab, mich abends verletzen zu wollen. Da dies nicht geklappt hat, wurde mir auf Grund eines ‘Bild’-Zeitungsartikel erheblich geschadet”, schrieb Erdmann. In jenem Artikel hatten Atik und Condé Rassismus-Vorwürfe gegen Erdmann erhoben.
Zum Verhandlungsausgang erklärte Erdmann: “Weder der DFB noch die Spieler vom 1. FCM konnten diese schweren Anschuldigungen vor dem Sportgericht beweisen. Der DFB schenkte den FCM-Spielern Glauben ohne jegliche Begründung. Der DFB drehte in der Verhandlung die Beweislast um. Auf einmal sollte ich beweisen, dass ich diese Äußerungen nicht getätigt habe.”
Das DFB-Sportgericht hatte Erdmanns rassistische Äußerungen gegenüber Magdeburger Profis in einer mündlichen Verhandlung als erwiesen angesehen und ihn für acht Wochen gesperrt. In der vergangenen Woche war das Strafmaß reduziert worden. Der stellvertretende Vorsitzende des Sportgerichts, Stephan Oberholz, begründete: “Das Sportgericht ist im Ergebnis der Beweisaufnahme überzeugt, dass der Spieler sinngemäß folgende Äußerungen in Richtung des Magdeburger Profis Sirlord Conteh gemacht hat: Er soll mit seinen Eltern in die Heimat paddeln.”
Erdmann wies die Anschuldigungen noch einmal entschieden zurück: “Mir ist es wichtig zu sagen und auch ein letztes Mal, dass ich keine dieser Äußerungen getätigt habe.”