VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)

Nach dem Zwangsabstieg 2017 in die Regionalliga Bayern waren die Löwen eilig aus der Allianz Arena ausgezogen - mit dem Wissen, dass das Grünwalder Stadion nicht zweitliga-tauglich ist und dem Traditionsklub keine große Zukunft bietet. Zwei Jahre später hatte der Stadtrat dann versprochen, für 32 Millionen Euro die Kultstätte umzubauen und die Zuschauerzahl von 15.000 auf 18.105 zu erhöhen. Dann kam Corona…

Seitdem steht das Projekt am Giesinger Berg still - und das gefällt Präsident Robert Reisinger nicht. “Wir wünschen uns Klarheit von der Stadt”, erklärte der Speditionskaufmann jetzt gegenüber dem “Merkur”: “Wir haben die hundertprozentige Zusage, dass das Grünwalder Stadion zweitliga-tauglich hergerichtet wird, aber es fehlen entscheidende Details der Ausgestaltung.” Es fehlen die Fakten.

Allen voran fehlt die Angabe der zu erwartenden Miete. Reisinger, der einst sagte, dass er heute nicht Löwen-Boss wäre, würde 1860 noch in der Allianz Arena spielen: “Wir müssen wissen, was an Kosten auf uns zukommt, bevor wir irgendwas unterschreiben können.” Den Vorschlag der Stadt, dass sich die Miete am Gewinn orientieren solle, lehnt Reisinger ab: “Wer zahlt denn Miete nach dem Einkommen?”

Im Rathaus wird längst davon gesprochen, dass nach heutigem Stand die Baukosten längst doppelt so hoch sind, wolle man das Projekt wie anfangs geplant durchziehen. Reisinger: “Alle Stadtratsfraktionen haben sich seinerzeit für den Umbau ausgesprochen. Wenn jetzt kein Geld mehr da ist, muss das auch so kommuniziert werden. Die Stadt ist am Zug.”

Dass die Stadt den Gürtel angesichts der fehlenden Einnahmen (u.a. ist das Oktoberfest zweimal ausgefallen) enger schnallen muss, wurde aus dem Rathaus schon mehrmals kommuniziert.