Reisingers Grüße an die Internet-Helden: "Macht's endlich was, dann könnt ihr in unserem Verein auch was ändern!"
- VON OLIVER GRISS UND IMAGO (Foto)
- 25.10.2021 19:25
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VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)
Mit der Wahl des Verwaltungsrates ist der Weg des TSV 1860 für die nächsten drei Jahre vorgezeichnet: Das Gremium um Sebastian Seeböck, Sascha Königsberg und Markus Drees wird im nächsten Jahr den Präsidenten casten - und mit großer Wahrscheinlichkeit wird dann wieder der amtierende Amtsträger Robert Reisinger (seit 2017 im Amt) der Mitgliederversammlung vorgeschlagen…
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Über 23.105 Mitglieder hat der Traditionsklub, aber gestern fanden nur 248 (!) wahlberechtigte Löwen den Weg in die Zenithhalle - nur ein Prozent Wahlbeteiligung. Viele bekannte Gesichter, die früher bei jeder Versammlung vor Ort waren, kommen nicht mehr: Karsten Wettberg, Klaus Ruhdorfer, Franz Hell, Michael Graeter, Fritz Fehling oder auch Roman Wöll. Und das ist nur eine kleine Auswahl. Auch diverse Sponsoren, die den TSV 1860 seit vielen Jahren begleiten, wurden nicht gesichtet.
Sind die Menschen zufrieden mit dem Kurs der Löwen? Oder bleiben sie aus Enttäuschung dieser Versammlung fern? Schauspieler Michael Lerchenberg hat zumindest Verständnis für diejenigen, die kein Amt mehr beim TSV 1860 anstreben. Gegenüber db24 sagte der 68-Jährige: “Warum soll sich das einer antun, der nicht zu dieser kleinen Blase gehört? Da sind feste Strukturen entstanden, die jetzt das Sagen haben. Warum soll sich ein erfolgreicher Geschäftsmann oder ein verdienter Ex-Spieler das antun und hinterher das Gespött sein?”
Präsident Robert Reisinger hat kein Verständnis für die Motzereien im World Wide Web. Er forderte am Sonntagnachmittag die “Opposition” auf, sich zu formieren. “Ich sage allen Internet-Helden Grüß Gott und einen schönen Gruß: Macht’s endlich was, dann könnt ihr in unserem Verein auch noch was ändern”, sagte der 57-Jährige: “Wir alle haben die Satzung erarbeitet und auch durchgesetzt. Wir haben das auch machen müssen. Danke.” Applaus vom Großteil der 248 Mitglieder.
Aber ist Kritik an der Vereinspolitik überhaupt noch erlaubt?