VON OLIVER GRISS UND HENDRIK DECKERS (FOTO)

Das Bild sprach Bände: Ismaik-Vertreter Anthony Power ging direkt nach dem Schlusspfiff des 2:0-Erfolgs bei Borussia Dortmund 2 aufs Spielfeld, um einen Hauptakteur ganz besonders zu herzen, der zuletzt auch deutlich im Zentrum der Kritik stand: Trainer Michael Köllner. Als Power kräftig zupackte, lachte der Oberpfälzer.

Der erste Auswärtsdreier ohne Gegentor war auch ein Sieg für den Trainer. Ein Statement, nicht, weil die Löwen gewonnen haben, sondern weil sie als geschlossenes Team auftraten. Auf der Tribüne - und auf dem Platz.

Erstmals in seiner zweijährigen Amtszeit stand der 51-jährige Köllner richtig unter Druck, blies ihm scharfer Wind entgegen - und meisterte diese anspruchsvolle Hürde nach einer turbulenten Woche. Erst stellte er am vergangenen Montag Fanliebling Sascha Mölders und Co-Trainer Oliver Beer schachmatt, dann fand Köllner die richtige Taktik (3-4-1-2) und Ansprache ans Team, um einen technisch durchaus beschlagenen Gegner zu bezwingen: Die Leistung war ein Beweis, dass die neuformierte Mannschaft geschlossen hinter Köllner steht. Diese Entwicklung zeichnete sich bereits in den Trainingstagen vor dem zweiten Auswärtssieg in Folge ab. Die Löwen trainierten ohne ihr Zugpferd Mölders härter als sonst, gewissenhafter. Und auch in der Pressekonferenz vor dem Spiel moderierte Köllner nicht mehr alles mit einem Lächeln weg, sondern beantwortete die Fragen auch mit einer gewissen Demut und Sachlichkeit.

Was im Stadion Rote Erde außerdem nicht zu übersehen war: Das Trainerteam strahlte wieder eine Harmonie und den wichtigen Zusammenhalt aus. Co-Trainer Günter Brandl und Torwarttrainer Harry Huber übernahmen die Aufgaben des geschassten Beer, der für nicht wenige Ex-Löwen, die in den letzten Jahren unter ihm gearbeitet haben, “Gorenzels Auge und Ohr ist”. Dies wurde db24 von mehreren Spielern bestätigt, die jetzt nicht mehr auf der Gehaltsliste des TSV 1860 stehen.

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Hat Köllner gerade noch rechtzeitig reagiert, um den Turnaround mit den Löwen zu schaffen? Dortmund kann nur ein Anfang gewesen sein. In Würzburg nächsten Montag muss der Oberpfälzer diesen Trend bestätigen, damit es in der Rückrunde nicht nur um die vielzitierte goldene Ananas geht.