VON OLIVER GRISS

Die angespannte Personal-Situation hat den TSV 1860 zum Nachdenken gebracht - und das nicht erst durch die jüngste Corona-Welle. Denn die Löwen haben - anders als in der Vorsaison - brutale Sorgen: Daniel Wein hat nach einer komplizierten Fußverletzung erst am Montag seinen Spezialschuh abgelegt. Ein Comeback wird noch Wochen dauern. Auch Marius Willsch hat wieder Probleme, dieses Mal an der Patellasehne. Kevin Goden, der laut den Aussagen der Verantwortlichen Corona-Kontaktperson gewesen sein soll, wurde schon seit Wochen nicht mehr an der Grünwalder Straße 114 gesehen. Steckt da mehr dahinter? Und auch der Schweizer Jugend-Nationalspieler Nathan Wicht ist seit Monaten außer Gefecht. Die Löwen haben ihn krank gemeldet. Und auch der Abgang von Ex-Kapitän Sascha Mölders wurde nicht kompensiert. Es gibt gewaltige Lücken.

Der Löwen-Kader stößt an seine Grenzen.

Und nachdem Gorenzel ein gewissenhafter 1860-Mitarbeiter ist, hat er in den letzten Wochen den Markt sondiert und zu dem ein oder anderen Spieler beziehungsweise Spielerberater Kontakt aufgenommen. Es gilt als verbrieft, dass Meris Skenderovic (Schweinfurt) und Tim Rieder (Türkgücü) zum Kreis der Kandidaten zählen. Aber auch Marc Stendera, beim Zweitliga-Letzten Ingolstadt ausgemusterter Profi, könnte bei 1860 aufgeploppt sein.

Finanziell sollen die Löwen nun die Möglichkeit haben, doch noch nachzurüsten. Hat Gorenzel die richtigen Spieler im Visier, könnte er entscheidend punkten, vor allem dann, wenn 1860 mit neuem Personal die Jagd auf die Aufstiegsplätze fortsetzt.