VON OLIVER GRISS UND ULI WAGNER (FOTO)

“Aktiver, aggressiver - nicht abwartend spielen!” Schrie Michael Köllner (52) am Sonntagmittag im Abschlußtraining vor dem Montags-Heimspiel gegen Halle (19 Uhr, db24-Ticker) über den Einserplatz.

Tatsächlich scheinen seine Löwen nach dem 1:2 gegen Türkgücü und drei Spielen ohne Sieg mental angeschlagen zu sein, zumindest machte dies bei der Übungseinheit am Einserplatz den Eindruck. Die Blauen wirken stark verunsichert. Exemplarisch dafür stand vor allem auch eine Szene: Einmal tauchte Merv Biankadi völlig frei vor Geburtstagskind Marco Hiller (er wird heute 25) freistehend auf, konnte den Ball aber nicht am Keeper vorbeibringen. Er schrie sich seinen Frust heraus.

Bereits am Samstag ließ Köllner seine Mannschaft auf dem Großfeld Elf gegen Elf spielen - und das Interessante dabei: Köllner mischte seine Mannschaft gewaltig durch. Von einer sogenannten A-Elf oder B-Formation war nichts zu erkennen. Zum Beispiel agierten die beiden etatmäßigen Angreifer Stefan Lex und Marcel Bär an beiden Tagen nicht zusammen. Oder in einer Dreierkette standen Stephan Salger, Phillipp Steinhart und Niki Lang zusammen - in der anderen verteidigten gemeinsam Semi Belkahia, Quirin Moll und Leandro Morgalla.

Was verspricht Köllner sich vom Wechselspiel? Will er - anders als sonst - bis zum Anpfiff die Spannung hochhalten, damit sich kein Akteur sicher sein kann über seine jeweilige Rolle - oder sucht der Cheftrainer einfach nur den besten Mix, um gegen Halle zu bestehen und auch von der Bank nachladen zu können?

Köllners größter Wunsch: “Ohne Ballast ins Spiel gehen.” Damit die jüngste (Ergebnis)-Krise nur ein “Krislein” bleibt.