VON OLIVER GRISS UND LINDENTHALER (IMAGO)

Gestern hat sich der Münchner Stadtrat darauf verständigt, dass das Grünwalder Stadion für über 77 Millionen Euro umgebaut werden soll. Ob es zum anvisierten Baubeginn zwischen 2026 und 2027 letztlich kommen wird, entscheidet sich aber erst noch, denn die Stadt braucht einen zahlungswilligen Mieter 1860. Und nachdem die Miete für 1860 jetzt schon zu hoch und Geschäftsführer Marc Pfeifer seit Monaten um Kostenreduktion bemüht ist, ist nicht davon auszugehen, dass man sich - Stand jetzt - auf eine langfristige Vertragsausarbeitung verständigt. Außerdem bietet ein Umbau keine Erstliga-Lizenz! Und genau das ist der springende Punkt. Würde Pfeifer im Auftrag der beiden Gesellschafter den Mietvertrag unterschrieben, würde das bedeuten: Nie wieder Bundesliga, Sechzig!

Trotzdem freut sich jemand ganz besonders auf den nächsten “Schritt” - Sport-Bürgermeisterin Verena Dietl. Die ehemalige Verwaltungsrätin des TSV 1860 ist eine absolute Giesing-Expertin und war lange Zeit mit der Löwen-Fanszene gut verbandelt. Vor einiger Zeit stieg sie aus dem Ehrenamt bei 1860 jedoch aus, um sich auf ihre politische Karriere zu fokussieren.

Jetzt schreibt Dietl, die sich vor zwei Jahren noch einen direkten Blick aus dem Stadion Richtung Stadtteilkern Giesing gewünscht hatte, auf ihrem Facebook-Kanal: “Heute ist ein guter Tag für den Münchner Fußball: Wir haben die umfassende Sanierung des Grünwalder Stadions beschlossen. Dabei werden wir die Zuschauertribünen, Fankurven und Stadionecken erneuern und den Schutz der Anwohner/innen in den Vordergrund stellen. Ziel ist es, das ehrwürdige Stadion in Giesing zu einem modernen und zeitgemäßen Spielort zu ertüchtigen, der für unsere Vereine nicht nur Basis für fußballerischen Erfolg, sondern auch sportliche Heimat ist. Ich freue mich, dass wir mit dem heutigen Beschluss dem Grünwalder Stadion eine Zukunft geben.”