VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)

Ein großer Name hätte 1860 mal wieder gut getan - und was hätte da nicht besser gepasst als Moritz Leitner? Der frühere U21-Nationalspieler ist ein Kind des TSV 1860. Als er die Löwen zu Zweitliga-Zeiten verlassen hatte, machte er sich schnell einen Namen. In der Saison 2011/2012 wurde er unter Jürgen Klopp mit Borussia Dortmund Deutscher Meister und spielte Champions League. Insgesamt kam der heute 29-Jährige auf 97 Bundesligaspiele. Danach bekam die Karriere aber etwas einen Knick, zuletzt stand Leitner im Kader beim Schweizer Meister FC Zürich. Er spielte kaum - auch deswegen hätten die Löwen bei ihm zuschlagen können.

Doch jetzt berichtet die “AZ”, dass das Gesamtpaket bei Leitner nicht stimmen würde und er nicht das Löwen-Trikot zur neuen Saison überstreifen werde. Nach db24-Informationen hat der TSV 1860 nach anfänglicher Euphorie in den letzten Tagen etwas distanzierter diese Personalie betrachtet. Weil die finanziellen Forderungen Leitners zu hoch waren? Nach db24-Informationen soll es aber angeblich nicht am Geld liegen. Leitner hätte den Löwen gerne etwas zurückgegeben, zumal er seinen alten und neuen Lebensmittelpunkt in München sieht. Er hätte auch die viel gesuchte Persönlichkeit mitgebracht.

Klar ist: Die Löwen haben sich nach db24-Infos zuletzt auf eine Gehaltsobergrenze verständigt - wollen keine “verrückten Dinge” wie vor zwei Jahren mehr machen, als man mit mehr Geld eine falsche Strategie bezüglich der Kaderzusammenstellung gewählt hat. Eine richtige Entscheidung, die Gehälter zu drosseln, angesichts der überschaubaren Spielklasse. Warum Zweitliga-Gehälter bezahlen, wenn man gute Spieler auch günstiger bekommt?

Für den Zeitpunkt ist Sport-Geschäftsführer Günther Gorenzel schon sehr weit in seinen Planungen - und das ist durchaus lobenswert. In dieser Woche sollen auf jeden Fall die Transfers von Albi Vrenezi, Meris Skenderovic und Fynn Lakenmacher verkündet werden.

Martin Kobylanski (28) wurde bei Zweitliga-Aufsteiger Eintracht Braunschweig verabschiedet - damit dürfte der Weg zu den Löwen aus München frei sein. Kobylanskis Karriere ist zuletzt etwas ins Stocken geraten. Von der Technik des früheren Bremers könnte vor allem auch Torschützenkönig Marcel Bär profitieren. Kobylanski gilt als Boss des ruhenden Balles. Bereits Ex-Trainer Daniel Bierofka hatte Kobylanski auf dem Schirm, als dieser noch für Preußen Münster kickte…

Mannheims Jesper Verlaat ist bei den Löwen auch ein Thema (db24 berichtete) - der 25-jährige Abwehrspieler will den Waldhof verlassen. Einer, der mit Verlaat gearbeitet hat, sagt gegenüber db24: “Wenn 1860 schlau ist, dann holen sie Verlaat.” Jedoch soll inzwischen auch ein Zweitligist Interesse am 1,92 Meter großen Verlaat haben. Allzu lange warten wäre die falsche Strategie. In der Kicker-Rangliste ist er nach Noten hinter Baris Atik der zweitbeste Feldspieler der Saison 2021/2022. Was Gorenzel bei Verlaat besonders jucken sollte: Er ist ein Spieler, den man bei weiterer Entwicklung theoretisch mit einem Mehrwert verkaufen könnte - und genau das würde wohl nicht nur Mehrheitsgesellschafter Hasan Ismaik beeindrucken.