VON OLIVER GRISS

Braungebrannt zeigte sich Michael Köllner (52) am Donnerstagabend beim Löwen-Stammtisch im Bayerischen Landtag. Nach dreieinhalb Tagen Kurzurlaub auf Mallorca präsentierte sich der Oberpfälzer auf Einladung von Martin Hagen (FDP-Fraktionsvorsitzender Bayern) gut gelaunt - und blickte zurück: “Wir haben unsere Fans versöhnlich in die Pause geschickt.” Mit Platz 4, mit der DFB-Pokal-Qualifikation.

Köllner: “Alle fragen sich: Was hat gefehlt? Da bist du zuerst mal bei dir selbst. Es wäre fatal, wenn man mit dem Finger auf die anderen zeigt. Du findest genügend Punkte, wo du weißt, dass du selbst keinen guten Job gemacht hast”, erklärte Köllner: “Keiner ist perfekt - ich schon gleich zweimal nicht.”

Köllners Analyse im Rückblick: “Es wird sich jeder an den 50 Gegentoren stören. Wir sind bei den Standards nicht gut, Weitschußtore? Waren nahezu Fehlanzeige. Wir brauchen mehr Tempo, mehr Durchschlagskraft… Wir waren nicht gut genug, um am Ende unter den ersten Drei zu stehen. Wenn man hochkommen will, braucht man Konstanz.”

Seine Forderung: “Wir brauchen neue Ober-Löwen. Wir müssen Gesichter produzieren, die einen hohen Wiedererkennungswert haben. Ich mache so stark Druck, um eine Mannschaft zu bekommen, die vorne mitspielt. Wir werden alles dafür tun. Wir brauchen in der nächsten Saison ein richtig starkes Sechzig München.”

Über Neuzugang Fynn Lakenmacher, der vom TSV Havelse kommt, sagt Köllner: “Er wird wichtig für uns - er weiß das noch gar nicht, was ich mit ihm vor habe: Er wird meine Allzweckwaffe - vorne und hinten.” Und Albi Vrenezi bewertete er so: “Er hat das Zeug zum Publikumsliebling.”

Trotz der bereits fünf bestätigten Neuen sagt Köllner: “Wir sind noch nicht am Ende.” Heißt übersetzt: Es kommen noch weitere Verstärkungen.

Von der U19 werden Devin Sür, Michael Glück und Marius Wörl in den Profikader hochgezogen.