VON OLIVER GRISS UND ULI WAGNER (FOTO)

Der Löwe spielt am kommenden Freitag seine Generalprobe gegen Newcastle United (14.30 Uhr, db24-Ticker). Diese Partie im österreichischen Saalfelden, die an erfolgreichere Tage bei 1860 erinnert, ist nicht nur Präsident Robert Reisinger, sondern auch einigen Fans ein Dorn im Auge.

Der Grund: Der Premier-League-Klub, der seit Sonntag in Saalfelden sein Trainingslager durchführt und bis zum 18. Juli bleibt, wurde von einem Konsortium übernommen wurde, das zu 80 Prozent aus dem Staatsfonds Saudi-Arabiens und damit unter der Führung des saudischen Kronprinzen Mohammed bin Salman steht. Präsident Reisinger wird das Spiel boykottieren.

Der Profifußball bei 1860 hat aber nie über eine Absage nachgedacht - viel zu hoch ist der sportliche Wert dieser Begegnung eine Woche vor dem Liga-Start in Dresden (23. Juli). “Natürlich kann man das immer aus verschiedenen Perspektiven sehen. Ich glaube, was in Saudi-Arabien läuft, sicherlich anstößig ist für viele Menschen”, sagt Trainer Michael Köllner: “Aber wir sind Sportler und im Sport muss man aufpassen, dass man sich nicht zu sehr in die Politik drängen lässt.”

Köllner weiter: “Ich glaube, dass Newcastle United ein eingetragener Verein in England ist und ein Spielrecht für die Premier League hat. Dieser Verein erfüllt sportlich alle Kriterien - und wir wollen Fußball spielen. Von dem her freuen wir uns auf einen attraktiven Gegner. Für mich als Cheftrainer ist es wichtig, dass dieser Test alles abbildet, was du dir vorstellst.” Außerdem meinte Köllner, dass es ihm nicht zustehe, “über den Besitzer von Newcastle United zu reden. Das kann ich nicht bewerten. Das kann nur die Politik beanworten. Und sollte das moralisch verwerflich sein, dann bitte ich, dass die Politik eingreift. Und wenn nicht, dann finde ich, dass das Spiel stattfinden kann.”