VON OLIVER GRISS UND ULI WAGNER (FOTO)

Die Vorbereitung ist vorbei - jetzt geht’s ins Feintuning: Wer hat beim Liga-Start in Dresden (Samstag, 14 Uhr, db24-Ticker) die Nase im Kampf um die Stammplätze vorne?

Die Anfangself bei der 0:3-Niederlage gegen Premier League-Klub Newcastle United ist für Michael Köllner nicht in Stein gemeißelt, wie er beteuert. “Wir haben es in der ersten Halbzeit zwar gut gemacht, aber ich gehe davon aus, dass der eine oder andere die kommende Woche nochmals richtig Gas gibt und sich so zeigt, dass er am Samstag in Dresden auf dem Platz steht”, erklärte der Cheftrainer nach dem ansprechenden Auftritt im österreichischen Saalfelden.

Mit diesen Aussagen will er den Konkurrenzkampf am köcheln halten - logisch. Und trotzdem wird die Mannschaft mit großer Wahrscheinlichkeit so aussehen wie gegen die Engländer. Nur bei einer Position könnte Köllner in seinem bewährten 4-1-4-1-System noch überlegen: Wer spielt den Stürmer? Marcel Bär oder Fynn Lakenmacher?

Für Neuzugang Lakenmacher, der einer der großen Gewinner der Vorbereitung ist, spricht seine unglaubliche Physis und sein unbändiger Wille. “Cello hat bestimmt auch gesehen, dass Fynn ein richtig gutes Spiel gemacht hat. Wie er für die Mannschaft gearbeitet und sich da vorne gegen die Qualität richtig gut durchgesetzt hat, das hat uns gefehlt. Aber er muss noch torgefährlicher werden.” Lakenmacher darf es zudem als Kompliment sehen, dass Newcastle-Trainer Eddie Howe Kapitän Jamaal Lascelles (28/Marktwert 10 Millionen Euro) - Lakenmachers Widersacher - in der Halbzeit ausgewechselt hat. Und das war nicht geplant. Aber Lascelles stand gelb-vorbelastet vor dem Platzverweis. Als sich Lakenmacher frisch geduscht zur Auswechselbank in der Saalfelden-Arena begab, bekam er auch von den neutralen Fans Applaus.

Die Sturm-Frage bei 1860: Wer soll gegen Dynamo Dresden angreifen?

Umfrage endete am 01.08.2022 08:00 Uhr
Am besten Beide spielen lassen - aber dazu müsste Köllner das System ändern!
43% (922)
Fynn Lakenmacher
33% (704)
Marcel Bär
24% (506)

Teilnehmer: 2132

Auf der anderen Seite dürfte Köllner auch aufgefallen sein, wie schwer es in der Vorbereitung war, aus den gebotenen Torchancen auch Kapital zu schlagen: In den beiden letzten Tests gegen Gladbach (0:6) und Newcastle (0:3) blieben die Löwen jeweils torlos - und das trotz bester Gelegenheiten.

Ist das die Chance für Bär, immerhin amtierender Drittliga-Torschützenkönig und bester Löwen-Profi der Vorsaison? Der 30-jährige Ex-Braunschweiger ist nach seiner Corona-Erkrankung noch nicht der Alte. Während er nach seiner Einwechslung gegen Gladbach zu überzeugen wusste, hatte er gegen Newcastle kaum Ballkontakte.

Bewertet Köllner nach der aktuellen Form, muss er den Sturm-Rambo Lakenmacher spielen lassen. Setzt er auf Altbewährtes, dann wird er Bär weiter das Vertrauen schenken. Noch hat der Trainer einige Tage Zeit, sich festzulegen.