VON MARCO BLANCO UCLES UND IMAGO (FOTOS)

Den Einsatz und die Leidenschaft konnte man Yannick Stark im Löwen-Dress nie absprechen. Der 31-Jährige schnürte ab Sommer 2013 für eineinhalb Spielzeiten die Fußballschuhe für Münchens große Liebe. Mit seiner auffälligen Löwenmähne hielt Stark in 44 Partien (vier Treffer) seine Knochen für 1860 hin. Der ganz große Durchbruch in München-Giesing blieb ihm jedoch verwehrt.

Besser lief es für ihn anschließend bei Darmstadt 98, dem FSV Frankfurt und seit 2020 bei Dynamo Dresden. Auf dem Platz wird Stark den Sachsen im Auftaktmatch gegen 1860 (heute, 14 Uhr, db24-Ticker) jedoch nicht helfen können. Im Relegations-Rückspiel gegen den 1. FC Kaiserslautern (0:2) zog sich der defensive Mittelfeldspieler einen Bänderriss im Sprunggelenk zu - und fehlt seitdem. Im db24-Interview spricht Stark über seinen Comebackplan, das brisante Auftaktmatch zwischen Dynamo und 1860 sowie seine Zeit an der Grünwalder Straße 114.

db24: Herr Stark, wie geht es Ihnen nach dem Bänderriss im Sprunggelenk, den Sie sich vor sechs Wochen zugezogen haben?
 
YANNICK STARK: Es wird von Tag zu Tag besser. Der Plan ist, in der kommenden Woche in das Mannschaftstraining einzusteigen. Dann wird man sehen, wie das Gelenk reagiert, die Verletzung war nicht ohne.
 
db24: Heute steht für Dresden der Saisonauftakt gegen die Löwen an - ohne Sie.
 
Es schmerzt sehr, dass ich dieses Spiel verpassen werde. Beim Auftaktspiel gegen diesen guten, interessanten Gegner will jeder natürlich dabei sein. Noch dazu, da es gegen meinen ehemaligen Verein geht.
 
db24: Haben Sie noch Kontakt zu den Löwen?
 
Mit Tim Rieder schreibe ich öfters - wir haben in Darmstadt zusammengespielt. Bislang haben wir uns nicht über das Spiel ausgetauscht, vielleicht kommt das noch bis Samstag. Nach der Partie werden wir sicherlich kurz sprechen können, ein Trikottausch könnte trotz meiner Verletzung herausspringen (lacht).
 
db24: Wie bewerten Sie rückblickend Ihre eineinhalb Jahre bei 1860?
 
Es war eine coole Zeit, ein kleines Löwen-Herz schlägt auch noch in meiner Brust. Zu einigen Kollegen von damals - Daniel Adlung, Julian Weigl, Markus Schwabl und Vitus Eicher - habe ich bis heute Kontakt. Leider wurde es mit der Zeit sportlich immer chaotischer. Rückblickend würde ich auch nochmal zu 1860 wechseln, mir allerdings mehr Erfolg auf dem Platz wünschen.

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db24: Zurück ins Hier und Jetzt: Was für ein Eindruck macht Sechzig kurz vor dem Saisonstart auf Sie?
 
1860 hat in dieser Saison definitiv etwas vor - das merkt man. Die offensive Zielausrichtung haben sie mutig formuliert. Die Löwen haben qualitativ richtig gute Jungs dazu geholt. Auf der Rechnung haben muss man Sechzig auf alle Fälle.
 
db24: Und wie ist es um Dresden bestellt momentan?
 
Es ist sehr guter Zug im Training drin. Der neue Coach Markus Anfang hat eine klare Idee - defensiv wie offensiv. Im Sommer hatten wir einen relativ großen Umbruch, mal sehen, wie sich die Jungs entwickeln. Das Ziel ist aber ganz klar, um den Aufstieg mitzuspielen. Die Dritte Liga ist allerdings sehr ausgeglichen, man steigt nicht mal eben im Vorbeigehen auf. 1860, Aue, Ingolstadt, Osnabrück, Mannheim und Saarbrücken zähle ich ebenfalls zum Favoritenkreis.
 
db24: Im Umfeld ist nach dem Abstieg im Sommer Unzufriedenheit zu spüren…
 
Natürlich ist der Gedanke an den Abstieg noch vorhanden und ein gewisser Unmut bei den Fans zu spüren. Jetzt liegt es an uns, die Stimmung in Euphorie zu verwandeln.
 
db24: Inwiefern spielt die bittere Serie von 19 Spielen ohne Sieg eine Rolle in den Köpfen?
 
Diese Serie haben wir in der Zweiten Liga gelassen. Fußball ist ein Tagesgeschäft. Wenn wir den ersten Sieg feiern, spielt diese Serie keine Rolle mehr.
 
db24: Idealerweise gelingt der Befreiungsschlag aus Dresdner Sicht gleich gegen 1860…
 
Ja, aber das wird ein ganz heißes Spiel. Wir müssen es schaffen, das Publikum mitzunehmen, eine gute Stimmung zu erzeugen. Wichtig wird es sein, dass wir die Zweikämpfe von Beginn an annehmen.
 
db24: Was glauben Sie, wie der Kracher am Samstag endet?
 
Ich tippe auf ein 1:1-Unentschieden. Danach können beide Teams dann mit dem Siegen anfangen (lacht).