Dynamo Dresden unter der Lupe: Social Media-König der Dritten Liga
- VON MARCO BLANCO UCLES UND IMAGO (FOTOS)
- 23.07.2022 06:06
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Vereins-Historie: Gegründet wurde Dynamo Dresden am 12. April 1953. Die Vita des Vereins liest sich beeindruckend: In der DDR war Dynamo über Jahre eine absolute Größe, krönte sich je achtmal zum DDR-Meister und DDR-Vizemeister. Zudem gewann man stolze siebenmal den FDGB-Pokal. Und auch im DFB-Pokal fehlte nicht viel zum ganz großen Triumph, 1994 scheiterte man erst im Halbfinale. Nach der Wende spielte Dresden bis zum Abstieg 1995 vier Jahre lang in der Fußball-Bundesliga. Doch auch international sorgten die Sachsen in ihrer langen Geschichte für Furore. Dreimal erreichten sie im Europokal der Landesmeister das Viertelfinale. Auch im Europapokal der Pokalsieger konnte man zweimal in die Runde der letzten Acht vorstoßen. Nicht umsonst galt Dresden in den 70er- und 80er-Jahren als Europapokal-Experten. Denn auch im UEFA-Pokal ging die Reise häufig weit. Zweimal scheiterte Dynamo im Viertelfinale, 1989 gar erst im Halbfinale. In der prall gefüllten Pokal-Vitrine der Sachsen findet sich zudem die Trophäe des UEFA Intertoto-Cups, den man 1993 gewinnen konnte.
Stadion: Im Rudolf-Harbig-Stadion - benannt nach dem Leichtathleten Rudolf Harbig - in Dresden finden 32.066 Zuschauer Platz. Das ursprüngliche Stadion an der Lennéstraße wurde 2007 abgerissen und an Ort und Stelle neu gebaut. Am 15. September wurde die moderne Arena mit einem Freundschaftsspiel gegen Schalke 04 (1:2) eröffnet. Zwischendurch trug das Stadion andere Namen - Glücksgas-Stadion (2010-2014), Stadion Dresden (2014-2016) sowie DDV-Stadion (2016-2018) -, seit 2018 heißt es wieder Rudolf-Harbig-Stadion.
Anfahrt: Löwen-Fans, die mit dem Auto anreisen, verlassen die A4 an der Abfahrt “Dresden-Altstadt” und fahren in Richtung Stadtzentrum. Ziel ist die Parkstraße. An der dortigen Kreuzung ist das Rudolf-Harbig-Stadion bereits zu sehen. Vom Flughafen Dresden aus müssen die Zuschauer zunächst rund 20 Minuten mit der S2 zum Hauptbahnhof fahren. Von dort aus kann man die 1,4 Kilometer zum Stadion entspannt zu Fuß zurücklegen. Wem das zu weit ist, der kann mit den Tramlinien 9, 10 und 11 zum Lennéplatz fahren.
Hoteltipp: Für Sechzigfans, die das Auswärtsspiel in Dresden mit einer Übernachtung verbinden, haben wir den passenden Tipp. Im Dorint Hotel Dresden wohnen Sie in bester Lage. Das moderne Vier-Sterne-Haus im Zentrum - samt Freiezeitbereich mit einem Innenpool - der Sachsen-Metropole liegt gerade einmal einen Kilometer vom Rudolf-Harbig-Stadion entfernt. Auch der Hauptbahnhof und die Frauenkirche befinden sich in Reichweite. Für 109 Euro pro Nacht ist ein reichhaltiges Frühstück mit inbegriffen. Den Link zum Hotel finden Sie HIER.
Ex-Löwen im Kader: Mit der Verpflichtung des ehemaligen Löwen-Stürmers Manuel Schäffler ließ Dynamo am Mittwoch aufhorchen. Der 33-Jährige konnte für eine Ablöseseumme im niedrigen sechstelligen Bereich vom 1. FC Nürnberg losgeeist werden und soll die Torflaute im Angriff beenden. Schäffler kam 2001 als Zwölfjähriger vom TSV Moorenweis an die Grünwalder Straße. Bei den Profis traf er in 57 Zweitliga-Partien fünfmal. 2012 verließ der gebürtige Fürstenfeldbrucker die Löwen in Richtung Ingolstadt. Der aktuell verletzte Dynamo-Mittelfeldspieler Yannick Stark hat ebenfalls eine Sechzger-Vergangenheit, lief zwischen 2013 und 2015 44-mal (vier Treffer) für 1860 auf. Anschließend zog es den 31-Jährigen nach Darmstadt, wo seine Karriere an Fahrt aufnahm. Auch Außenverteidiger Jonathan Meier (22) und Mittelfeld-Akteur Patrick Weihrauch (28) haben eine Löwen-Vergangenheit, kickten in der Jugend in München-Giesing.
Direkter Vergleich: Das von vielen erwartete Duell auf Augenhöhe spiegelt sich auch in den vergangenen Duellen der Klubs wider. Je siebenmal gewannen Dresden und 1860 die Spiele, dreimal gab es zudem ein Unentschieden. In drei der vergangenen vier Duelle ging der Löwe als Sieger vom Platz - zuletzt beim 1:0-Erfolg am 22. März 2021 (später Treffer von Phillipp Steinhart).
Mitglieder: Auch dieses Duell geht knapp an Dynamo Dresden. Stand Juni 2022 zählen die Dresdner 24.817 Mitglieder, die Löwen 23.529. In der Rangliste der mitgliederstärksten Sportvereine steht Dynamo momentan auf Rang 23 - knapp vor dem TSV 1860, der auf Position 24 steht.
Social-Media-Vergleich: Bei den Followern auf Instagram hat Dynamo die Nase vorne im Vergleich mit den Münchner Löwen. 120.000 Menschen folgen der SGD-Seite, 1860 hingegen kommt “nur” auf 107.000 Follower. Ligaweit kann übrigens kein Verein bei diesen Zahlen mithalten, es treffen die beiden Social-Media-Könige der Dritten Liga aufeinander.
Marktwert: Klammert man Borussia Dortmund II - mit einigen Akteuren aus dem erweiterten Profikader - aus, besitzt Dynamo Dresden das wertvollste Aufgebot der Dritten Liga. 8,48 Millionen Euro sind die Spieler der Sachsen zusammen wert. Wertvollster Spieler der Dresdner ist Innenverteidiger Kevin Ehlers (700 Tausend Euro). Die Löwen können da nicht ganz mithalten. Der Kader von Trainer Michael Köllner bringt es auf einen Gesamtmarktwert von 6,65 Millionen Euro. Die teuersten Löwen: Martin Kobylanski und Marcel Bär. Beide sind 400 Tausend Euro wert.