Löwen, macht den Lorant!
- VON OLIVER GRISS
- 23.07.2022 08:03
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VON OLIVER GRISS
Kennen Sie dieses Gefühl auch? Sie sehen Bilder aus der Vergangenheit - und dann kribbelt es. Es wird Ihnen warm ums Herz, die Haare auf Ihren Armen stellen sich auf. Ein herrlicher Zustand. Dann würden Sie sich gerne mit einer Zeitmaschine zurückversetzen?
Was ich damit sagen will: Damals war alles der Ersten Fußball-Mannschaft untergeordnet - Karl-Heinz Wildmoser und Werner Lorant gingen beharrlich ihren Weg und führten den Klub von den Tiefen der Bayernliga (3. Liga) bis in die Champions League-Quali. Beide waren erfolgsbesessen. Typen. Macher. Menschenfänger auf ihre persönliche Art und Weise. Es wurde nicht nur geredet, sondern angepackt. Die Fans durften sich nach der Saison 1999/2000 als Stadtmeister feiern, weil ihnen das Kunststück gelang, zweimal über den großen FC Bayern zu triumphieren. Nein, das ist kein Fake. Sondern war Realität. Mit überschaubaren Mitteln hat der TSV dem Rekordmeister den Schneid abgekauft. München war in blauer Hand.
Von dieser exponierten Stellung ist 1860 inzwischen weit, weit weg. Die einen behaupten, sie hätten an der Grünwalder Straße Ruhe und Konstanz reingebracht; die anderen sehen Stillstand. Zum Festhalten: 1860 ist nach wie vor drittklassig und trotzdem finden das einige ganz nett. Heute darf sich der Löwe in der ARD einem Millionen-Publikum zeigen, wenn der TV-Sender zur Primetime aus Dresden das Duell der beiden Kult-Klubs überträgt.
Damit der Albtraum endlich ein Ende hat, kann es nur ein gemeinsames Motto geben: Löwen, macht den Lorant!