VON MARCO BLANCO UCLES UND IMAGO (FOTOS)

Die Zeit ist abgelaufen…

Gestern Abend hat sich das Transferfenster für Vertragsspieler bis Januar geschlossen. Es war also die letzte Chance für die Drittligisten, nochmals nachzurüsten oder Spieler von der Gehaltsliste zu bekommen. Seit dem 22. Juli läuft die Drittliga-Runde bereits. Zeit genug also für die Klubs, um herauszufinden, auf welcher Position im eigenen Team noch Nachholbedarf geherrscht hat. Viele Vereine wurden in den ersten Wochen der neuen Saison nochmals auf dem Transfermarkt aktiv, rüsteten nach, um die Ziele zu erreichen, beziehungsweise nicht frühzeitig aus den Augen zu verlieren. In der großen db24-Übersicht haben wir aufgelistet, was sich bei den Drittligisten seit dem Saisonstart noch getan hat.

TSV 1860 (1.): Der Tabellenführer verzichtete darauf, seinen Kader nach den schweren Verletzungen von Semi Belkahia, Phillipp Steinhart und vor allem Torjäger Marcel Bär, nachzujustieren. “Die Mannschaft hat trotz der Ausfälle eindrucksvoll bewiesen, welches Potential in ihr steckt”, erklärte Geschäftsführer Günther Gorenzel. Bitter für die Löwen: Der bei den Profis ausgemusterte Kevin Goden (23) hat keinen neuen Abnehmer gefunden, wird weiterhin für die U21 der Sechzger auflaufen.

SV Elversberg (2.): Fünf Siege aus sechs Spielen, dazu der Sensationssieg in der 1. Runde des DFB-Pokals gegen Bayer Leverkusen (4:3): Der Aufsteiger schwimmt auf der Euphoriewelle. Dennoch lassen sich die Saarländer vom brillianten Saisonstart nicht blenden und haben weiter nachgelegt: Angreifer Nick Woltemade (20) soll die Qualität der besten Offensive der Liga (17 Tore) weiter steigern, wurde für ein Jahr von Bundesliga-Aufsteiger Werder Bremen ausgeliehen. Nach nur einem Jahr in Essen kehrte zudem Mittelfeldmann Luca Dürholtz (29) nach Elversberg zurück. Der Vertrag mit Charles-Elie Laprevotte wurde hingegen aufgelöst.

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SVE-Neuzugang Nick Woltemade

SC Freiburg II (3.): Im Breisgau stand der Kader früh, groß nachgerüstet wurde nicht. Jedoch ist die Situation bei den Breisgauern mit der der Liga-Konkurrenz schwierig zu vergleichen. Immer wieder rutschen Spieler aus dem Bundesliga-Kader des SCF hinunter zur Reserve. Bestes Beispiel: Für knapp drei Millionen Euro verpflichtete der SCF Ingolstadts Ausnahmetalent Merlin Röhl. Bislang kam der der 20-Jährige jedoch nur in der Dritten Liga für die Reserve zum Einsatz.

1. FC Saarbrücken (4.): Die nahmhaften Zugänge der Saarländer - wie beispielsweise Ex-Löwe Richard Neudecker (25) - standen früh fest. Der gute Saisonstart täuscht etwas über die Torflaute der Saarbrückener hinweg - erst sechs Treffer in sechs Spielen. Dennoch verzichtet der FCS auf Verstärkungen im Angriff, auch weil Adriano Grimaldi immer fitter wird. In der Defensive jedoch könnte sich noch etwas tun: Der aktuell vereinslose Rechtsverteidiger Tobias Pachonik trainierte am Mittwoch probehalber mit. Beeilen müssen sich die FCS-Verantwortlichen jedoch nicht. Da Pachonik vereinslos ist, kann er auch noch nach Ablauf der Transferfrist unter Vertrag genommen werden. Zuletzt war der 27-Jährige für den holländischen Klub VVV Venlo aktiv.

Wehen Wiesbaden (5.): In Wiesbaden ist seit dem Saisonstart Ende Juli einiges passiert. Besonders schmerzhaft ist dabei der Abgang von Top-Stürmer Gustaf Nilsson, der sich dem belgischen Vizemeister Royale Union Saint-Gilloise anschloß. Auch Dominik Prokop steht nicht mehr beim SVWW unter Vertrag. Der offensive Mittelfeldspieler wechselte zum kroatischen Erstligisten HNK Gorica. Neu in Wiesbaden ist hingegen Stürmer Ivan Prtajin. Der 26-Jährige kam vom slowenischen Erstligisten NK Olimpija Ljubljana in die Haupstadt Hessens. Auch John Iredale geht weiter für Wiesbaden auf Torejagd. Der 23-Jährige war bereits vergangene Saison von Paderborn ausgeliehen, nun verpflichtete der SVWW ihn fest.

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SVWW-Neuzugang Ivan Prtajin

MSV Duisburg (6.): Der kommende Löwen-Gegner hat sich in der Offensive nahmhaft verstärkt. Stürmer Benjamin Girth kam vergangene Woche aus Braunschweig. In seinem ersten Spiel traf der 30-Jährige promt zum 1:1-Endstand gegen Oldenburg. Auch für den schwer verletzten Alaa Bakir (Meniskusriss) haben die Zebras Ersatz gefunden. Das 21-jährige Mittelfeld-Talent Jonas Michelbrink kam von Hertha BSC Berlin nach Duisburg. Verlassen hat die Zebras hingegen Rudolf Ndualu. Der 23-Jährige schloß sich dem Viertligisten Babelsberg an.

FC Ingolstadt (6.): Über allem schwebt in Ingolstadt der Verlust von Ausnahmetalent Merlin Röhl (20). Der Mittelfeldspieler ging für über drei Millionen Euro zu Bundesligist SC Freiburg, spielt jedoch derzeit für die SCF-Reserve. Viel Talent hat der FCI jedoch mit der Verpflichtung von Außenstürmer Tobias Bech (20) dazugewonnen, der vom dänischen Erstligisten Viborg FF nach Ingolstadt kam.

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FCI-Abgang Merlin Röhl (l.)

FC Viktoria Köln (8.): Am Deadlineday mussten die Kölner den Abgang von Super-Talent Youssef Amyn (19) zu Feyenoord Rotterdam verkraften. Wie hoch die Ablöseumme ausfällt, ist nicht bekannt. Kurz nach dem Saisonstart gab es jedoch erfeuliche Nachrichten für die Domstädter: Wunschspieler Robin Meißner konnte für ein Jahr vom Hamburger SV ausgeliehen werden. Und siehe da: Der 22-jährige Angreifer traf seitdem bereits dreimal in der Dritten Liga.

SV Waldhof Mannheim (9.): Der Waldhof will in die Spitzengruppe der Dritten Liga und hat deshalb gleich doppelt nachgerüstet. Aus der Vereinslosigkeit kam der erfahrene Angreifer Daniel Keita-Ruel (32, früher u.a. Fürth und Sandhausen). Und vom holländischen Erstligisten wurde noch Außenverteidiger Laurent Jans losgeeist. Der 30-Jährige ist Kapitän der Nationalmannschaft Luxemburgs, lief bereits 84-mal für sein Land auf.

Dynamo Dresden (10.): Neun Punkte aus sechs Spielen - den Saisonstart hatte man sich beim Zweitliga-Absteiger anders vorgestellt. Kein Wunder also, dass sich das Transferkarussell in Dresden in den vergangenen Wochen kräftig gedreht hat. Verlassen haben die SGD Ex-Löwe Yannick Stark (Manisa FK), Phil Harres und Jonas Kühn (beide Viktoria Berlin). Gleich zwei Spieler kehren hingegen nach Dresden zurück: Die Mittelfeldspieler Niklas Hauptmann und Akaki Gogia geben Trainer Markus Anfang neue Optionen im Spiel nach vorne. Zudem kam Innenverteidiger Jakob Lewald von Viktoria Berlin.

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SGD-Neuzugang Akaki Gogia