VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)

Fast täglich füllt Merchandising-Boss Anthony Power seinen Instagram-Kanal mit neuen Sprüchen - der neueste: “I don’t care if people talk shit abourt me. I was raised to flush shit down the toilet. Not to play with it.” Frei übersetzt heißt das: “Es kümmert mich nicht, wenn Leute Scheiße über mich reden, mich loszuwerden. Scheiße spült man die Toilette hinunter - und gibt sich nicht damit ab.” Muss Power sich auf dieses Niveau herablassen? Er sollte drüberstehen…

Warum reagiert er so wirsch? Seine Gegner machen seit einiger Zeit massiv mobil gegen ihn - zuletzt beim 4:1-Heimsieg gegen Duisburg rollte die Westkurve einen Banner aus - mit der Botschaft: “Wer Mitarbeitern droht, eigene Macht über Sechzig stellt, Fans verklagt und den e.V. verarscht, dessen Tage sind gezählt. Unsere Forderung: Power muss weg!”

Was die Fans offenbar nicht wissen: Sie haben nicht zu entscheiden, ob Power bleibt oder geht - und auch kein Funktionär des e.V. hat dieses Recht, sondern einzig und allein 1860-Mehrheitsgesellschafter Hasan Ismaik. Wie man aber hört, soll der 45-jährige Jordanier mit Power sehr zufrieden sein. Der Fanshop boomt - und auch Powers glänzende Arbeit bei der Zusammenstellung des Kaders ist laut verschiedener Berater und auch Michael Köllner hinterlegt. Dass der Cheftrainer Power im Trainingslager lobte, wurde von einer Fanseite scharf kritisiert.

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Außerdem: Die Vorwürfe, die auf dem Plakat stehen, kommen aus der selben Fanrichtung, u.a. wurde Power vorgeworfen, dass er vor dem Zwangsabstieg als Geschäftsführer eine nicht angemeldete Geburtstagsfeier von Mitarbeitern in der Grünwalder Straße 114 gecrasht haben soll. Darüber kann sich jeder selbst sein Urteil bilden, wer schon mal ein Unternehmen geführt hat - und dass er für die von Ismaik erworbenen Markenrechte kämpft, ist nur legitim; schließlich ist die Marke 1860 geschützt. Der Löwe ist kein Selbstbedienungsladen. Und dass Power für die Interessen Ismaiks in München kämpft, ist all zu verständlich.

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Wie die Mannschaft über Power denkt, das haben Verlaat, Vrenezi & Co. zuletzt nach dem Schlusspfiff gegen Duisburg bewiesen: Der Ismaik-Vertraute gehörte auf dem Platz zum elitären Kreis des Tabellenführers, als die Spieler die Köpfe zusammensteckten - und es machte überhaupt nicht den Anschein, dass Power nicht erwünscht ist. Im Gegenteil.