VON MARCO BLANCO UCLES UND IMAGO (FOTO)

Plakate und Fahnen mit beleidigendem Hintergrund im Stadion - nicht nur bei den Löwen ein Dauerthema. In ganz Deutschland gibt es immer wieder Diskussionen um Fans, die auf diese Art und Weise ihre Meinung kundtun.

So auch beim Bundesliga-Spiel am Samstag zwischen Gladbach und Leipzig (3:0). Immer wieder wurden die Gäste aus Sachsen mit Sprechchören und Plakaten beleidigt. Kurz vor der Pause entrollten die Gladbach-Fans hinter dem Tor ein Transparent, auf dem geschrieben stand: “Ein Hurensohnverein stellt nur Hurensöhne ein”. Hintergrund ist, dass sowohl der vor einer Woche geholte Leipzig-Trainer Marco Rose als auch der Sportdirektor Max Eberl, der am 15. Dezember seinen Job in Leipzig aufnimmt, vor kurzem noch in Gladbach tätig waren.

Schiedsrichter Patrick Ittrich ließ das Spiel unterbrechen, drohte mit einem Spielabbruch, sollte das Plakat nicht entfernt werden. Beim DFB gibt es für derartige Fälle einen Drei-Stufen-Plan: Zunächst, wie in Gladbach geschehen, wird das Spiel unterbrochen. Bringt das nichts, werden die Teams in die Kabine geschickt. Sollte dann das Plakat immer noch nicht entfernt werden, wird die Partie abgebrochen. “Bei Spruchbändern, auf denen Beleidigungen oder Schmähungen oder solche Äußerungen zu sehen sind, habe ich eine relativ kurze Leine. Es sind auch Kinder im Stadion”, so Schiedsrichter Ittrich.

Nach dem Spiel waren sich Spieler und Trainer einig, dass das Verhalten Ittrichs genau richtig gewesen sei. “Das war eine absolute Sauerei. Ich als Fußballromantiker bin auch nicht der größte Fan von RB Leipzig. Aber Hass hat auf dem Sportplatz, in unserem Verein, in der Welt, in der wir leben, nichts verloren.”, erklärte Weltmeister Christoph Kramer nach der Partie.

Freie Meinungsäußerung ja, diskriminierende Plakate und Transparente nein. Eine Sache des guten Anstands - möchte man meinen. Die Ismaik-Fahne lässt grüßen. Vielleicht sollte sich auch bei 1860 der ein oder andere an diese Regel erinnnern…