VON OLIVER GRISS UND ULI WAGNER (FOTO)

Michael Köllner (52) ist ein Geschenk für den TSV 1860 - und das nicht nur als Trainer. Es gibt aktuell auch keinen besseren Repräsentanten an der Grünwalder Straße als ihn. Und trotzdem gibt es innerhalb des Klubs Strömungen, die nicht gut sind für das Klima und auch den Oberpfälzer nachdenklich stimmen. Anders ist seine offensichtliche Zurückhaltung nicht zu erklären. Er wirkt reserviert, in sich gekehrt. Nachdenklich. Die Kritik an seiner Person ist nicht spurlos an ihm vorüber gegangen. Am Samstag nach dem 2:0 in Osnabrück schwänzte er die Pressekonferenz - das im Osnabrücker Lager für Kopfschütteln gesorgt hat. Laut Sport-Geschäftsführer Günther Gorenzel hatte Köllner “keine Stimme mehr”. Wenige Stunden später machte Köllner allerdings schon wieder den Lauf mit Verlaat & Co. in den Isarauen mit. Scheut Köllner plötzlich die Öffentlichkeit?

Dass es an Köllner nagen würde, wie zuletzt kolpotiert wurde, dass sein im kommenden Sommer auslaufender Vertrag noch nicht verlängert wurde, stimmt nach db24-Informationen nicht. Köllner, seit November 2019 bei den Löwen, weiß selbst: Wenn er nicht den Aufstieg in die Zweite Liga packt, dann würde eine weitere Zusammenarbeit auch keinen Sinn mehr ergeben.

Momentan läuft sowieso alles nach Plan: Die Löwen sind Tabellenzweiter - mit 26 Punkten nach 12 Spieltagen. Das ist eine bessere Ausbeute, als im Vorjahr Meister Magdeburg zu diesem Zeitpunkt hatte. Eine Top-Quote, wenn man bedenkt, mit welchen personellen Sorgen 1860 zu kämpfen hat und zumindest bei den Pleiten gegen Elversberg (1:4) und Ingolstadt (1:2) deutlich vom Schiedsrichter benachteiligt worden ist.

Welche Note geben Sie Michael Köllner für seine Arbeit bei 1860?

Umfrage endete am 31.10.2022 09:00 Uhr
Note 2
52% (2659)
Note 1
31% (1560)
Note 3
12% (600)
Note 4
3% (150)
Note 5
1% (68)
Note 6
1% (50)

Teilnehmer: 5087

Gorenzel versichert, dass alles im Lot sei mit Köllner: “Wir werden auch mittelfristig eine Lösung mit Michael Köllner suchen. Michael macht eine hervorragende Arbeit und wir wollen langfristig mit ihm zusammen arbeiten. Ich bin seit mehreren Monaten mit unseren Gremien und der Vertrauensperson von Michael im Austausch und gibt es keine kritischen Stimmen in irgendeine Richtung”, erklärte der Österreicher am Wochenende gegenüber “MagentaSport”-Moderatorin Anett Sattler: “Wir haben volles Vertrauen in die Qualität der Spieler und in die von Michael Köllner. Der Trainer hat eine ganz klare Ansprache, gibt den Jungs einen ganz klaren Plan mit, hat eine Idee, wie wir den Gegner bespielen wollen und macht das auch vom Psychologischen sehr, sehr gut.”

Dass es trotzdem in München-Giesing rumort, begründet Gorenzel so: „In München kommen immer sehr schnell kritische Stimmen auf. Die werde ich nicht zulassen. Vor zwei Wochen hat mir ihr Kollege Tom Wagner hier noch ganz andere Fragen gestellt. Da ist die Ruhe bei 1860 München im Mittelpunkt gestanden und genau diese brauchen wir und für diese Ruhe werde ich mich einsetzen. Ich lasse hier keine Unruhe aufkommen.” Dann sollte man aber auch den Trainer in der Außenkommunikation nicht alleine lassen…