Reisinger mahnt die Löwen: "Viele Pleiten dürfen wir uns nicht mehr erlauben!"
- VON OLIVER GRISS UND IMAGO (Foto)
- 09.11.2022 07:29
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VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)
Vor dem Auswärtsspiel in Freiburg (heute, 19 Uhr, db24-Ticker) meldet sich Robert Reisinger über seinen neuen Lieblingskanal “BILD”-Zeitung zu Wort - dabei stärkt er auch Trainer Michael Köllner den Rücken: “Derzeit ist die Leichtigkeit im Team verloren gegangenen, die Spieler fangen an nachzudenken. Aber ich bin fest davon überzeugt, dass Herr Köllner der richtige Trainer ist, er hat bisher immer die Trendwende geschafft und wird es wieder tun. Seine Kommunikationsstärke ist einmalig, ein Segen. Wir stehen auf Platz zwei und es wird keine Trainerdiskussion aufkommen.“ Am Abend sind die Löwen durch den Wiesbadener 1:0-Erfolg über Dresden auf Platz drei zurückgefallen.
Und trotz seines ausgesprochenen Vertrauens sieht er kleine Parallelen zur Vorsaison, weil man in wichtigen Spielen patzt: “Da fühlt man sich in die letzte Saison zurückversetzt. Wir haben es verpasst, den Abstand auf die Konkurrenz zu vergrößern und viele Pleiten dürfen wir uns nicht mehr erlauben. Aber ich mache mir keine Sorgen. Es ist normal, dass man nicht alle Spiele gewinnen kann. Dafür ist mein Grundoptimismus zu groß.”
Was Reisinger aber überhaupt nicht schmeckt, ist die Buchung des Belek-Trainingslagers: “Wenn wir vor der Winterpause 33 haben und dann in der Rückrunde 37 holen, sind wir sicher durch. Warum man dafür aber in ein sehr teures Trainingslager fahren muss, verstehe ich nicht. Das hat Champions-League-Niveau, kostet fast die Hälfte mehr als letzte Saison. Wir rühmen uns immer mit Fan-Nähe, verbarrikadieren uns jetzt aber in einem sündhaft teuren Hotel und schließen die Anhänger aus, das ist nicht wie ich 1860 verstehe.“
Gleichzeitig gibt Reisinger auch zu verstehen, dass er in der Stadion-Frage inzwischen eine deutlich andere Meinung als zu seinem Start als Präsident hat. Auf die Frage, welches Stadion die Löwen brauchen, sagte er: “Eins, das sich wirtschaftlich rechnet, am besten mit 21 000 bis 25 000 Zuschauern. Ich erwarte einen konstruktiven Austausch im Rathaus. Es werden alle Optionen geprüft.“ Das Olympiastadion werde es aber nicht - obwohl OB Dieter Reiter dieses noch vor kurzem angeboten hatte: “Nach meinen Informationen steht das Olympiastadion in nächster Zeit nicht für Zweitliga-Fußball zur Verfügung. Eine Aufteilung, Spiele im Grünwalder und im Olympiastadion auszutragen, wird organisatorisch, allein schon wegen dem Spielplan, sehr schwer umsetzbar sein. Die DFL schreibt eine uneingeschränkte Nutzung des Stadions vor, dies ist im Olympiastadion nicht gegeben.”