VON OLIVER GRISS

Der Ex-Torjäger rechnet mit den Vereinsverantwortlichen ab: "Für was haben wir einen Investor?"

Olaf Bodden (44) war einer der besten Stürmer, die der TSV 1860 je hatte -  und selbst heute ist der Ex-Torjäger noch gefürchtet an der Grünwalder Straße, vor allem dann, wenn er seinen Herzensverein kritisiert. Denn: Bodden ist keiner, der ein Blatt vor den Mund nimmt. Gegenüber "Sport 1" polterte er: "Seit dem Abstieg 2004 ist keine Entwicklung zu sehen. Es ist alles nur Stückwerk, nichts geht aufwärts. Wir sind eine graue Maus in der Zweiten Liga."

Gegenüber dieblaue24 legte er nun nach: "Ich frag mich: Für was haben wir einen Investor? Was macht der hier? Die reden immer von einem Dreijahres-Plan - aber einen Plan sieht man nicht. Ich sehe kein Konzept bei 1860. Es ändert sich nichts. Wir drehen uns im Kreis. Wir haben jetzt zwar Ruhe im Verein, aber keine Emotionen. Der Verein verliert immer mehr an Ausstrahlung. Wir brauchen Leute, die wissen, wie man einen Verein führt. Im Aufsichtsrat sitzen Anwälte, Politiker, aber keine Fußballer. Die Bayern machen es vor, wie man Ex-Spieler in den Verein einbindet."

Dabei gäbe es aus Boddens Sicht genügend geeignete Kräfte im 1860-Umfeld: "Thomas Miller ist zum Beispiel einer, der unbedingt in den Aufsichtsrat muss. Er ist sehr beliebt bei den Fans und hat Ahnung. Und ich frage mich natürlich auch: Warum arbeitet ein Manni Schwabl in Haching und nicht bei uns?"

Auch mit der sportlichen Ebene rechnet Bodden ab: "Warum haben wir Markus Schroth im Trainer-Team? Wenn ich Trainer wäre, würde ich mir die Stürmer wie Ismael Blanco schnappen und mit ihnen solange trainieren, bis sie wieder ein Erfolgserlebnis haben. Doch bei uns ist jeder bequem, dabei geht es nur um eines: Um den absoluten Erfolg von 1860."

Hat Bodden recht? Diskutieren Sie mit!