VON OLIVER GRISS UND IMAGO (BILD)

Der frühere DFB-Sportdirektor Robin Dutt, Trainer des österreichischen Erstligisten Wolfsberger AC, hat die sportliche Leitung um Oliver Bierhoff nach dem neuerlichen WM-Desaster verteidigt und sieht die Versäumnisse beim Deutschen Fußball-Bund als Ganzes. “Der DFB als gesamter Apparat muss sich bewegen”, sagte der 57-Jährige gegenüber “SKY”. Verantwortlich für den Reformstau und die Probleme seien “Personen, die nicht in der Öffentlichkeit diskutiert werden - das ist ein Riesenapparat.”

Der DFB ein verstaubtes Gebilde aus alten Tagen?

Die Kritik am Bundestrainer sei laut Dutt schon nach dem WM-Aus 2018 noch unter Joachim Löw der falsche Weg gewesen. “Ich hoffe sehr, dass wir das nicht machen, denn die Wunde darunter eitert und blutet weiter. Der Trainer ist ganz sicher nicht das Problem”, sagte Dutt und nahm auch Hansi Flick in Schutz.

Dutt betonte, er habe in seiner Zeit Veränderungen immer angemahnt. “Das ist jetzt zehn Jahre her. (…) Jetzt hat sich leider bestätigt, dass du immer wieder ausscheidest.” Bierhoff sei “damals komplett meiner Meinung” gewesen. “Es waren sicherlich nicht Leute wie Olli schuld, die voll mitgezogen haben, sondern viel eher dieser Apparat DFB”.

Deutschland ist raus bei der WM: Mit welcher DFB-Elf können Sie sich am ehesten identifizieren?

Umfrage endete am 17.12.2022 07:00 Uhr
Die Helden von 1990 um Matthäus, Völler, Brehme & Co.
39% (850)
Weltmeister-Elf von 2014 um Schweinsteiger & Co.
30% (666)
Mit den WM-Helden von 1974 (Gerd Müller, Sepp Maier)?
16% (353)
Mit der Weltmeister-Elf von 1954 (Fritz Walter, Toni Turek)
13% (288)
Mit der aktuellen Mannschaft.
1% (30)

Teilnehmer: 2187

Mit seiner Kritik will Dutt “etwas Öl ins Feuer gießen”, und “dazu beitragen, dass es dieses Mal schneller geht. Und, dass es vor allem nicht um den Trainer und den Sport geht, denn die sind gewillt, schnell etwas anzutreiben”.

Auch Rekord-Nationalspieler Lothar Matthäus (61) lässt gegenüber “BILD” kein gutes Haar am DFB. “Wie kann es sein, dass es dem DFB nicht gelingt, das Problem zu lösen, bevor der erste Ball rollt”, sagte Matthäus mit Blick um die “One Love”-Binde. Ihm stieß zudem auf, dass Präsident Bernd Neuendorf “nach all dem Theater mit der FIFA” mit Weltverbandboss Gianni Infantino geredet, gelacht und “für Fotos mit ihm posiert” habe. Deswegen frage er sich: “Wie glaubwürdig ist Neuendorf, wie glaubwürdig ist der DFB?”