VON MARCO BLANCO UCLES UND ULI WAGNER (FOTOS)

Die Zukunft des Löwen ist ungewiss…

Gelingt 1860 im Sommer die heiß ersehnte Rückkehr in die Zweite Bundesliga oder verkommt Sechzig endgültig zur grauen Maus der Dritten Liga und steht vor dem nächsten großen Umbruch? In wenigen Monaten gibt es eine Antwort auf diese so wichtige Frage. Natürlich hängen an der Ligenzugehörigkeit auch zahlreiche personelle Entscheidungen an der Grünwalder Straße 114.

Allen voran ist es schwer vorstellbar, dass Trainer Michael Köllner (52) auch im Falle eines Nicht-Aufstiegs in der kommenden Saison bei den Löwen an der Seitenlinie stehen wird. Ähnliches würde normalerweise für die Personalie Günther Gorenzel gelten. Allerdings ist die Situation beim Geschäftsführer Sport eine andere: Wenn 1860 das Arbeitspapier nicht noch bis zum Jahresende kündigt oder bis dahin eine Sonderklausel einbaut, verlängert sich dieses automatisch bis Sommer 2024. Sollte der Aufstieg misslingen, wäre jedoch auch Groenzels Mission in München-Giesing gescheitert. Finanz-Geschäftsführer Marc Pfeifer hat - anders als Gorenzel - noch Vertrag bis 2024.

Ein neues Gesicht könnte neben der sportlichen Kommandobrücke auch der Spielerkader bekommen. Nicht weniger als 16 Verträge laufen im Sommer 2023 in München-Giesing aus. Zurücklehnen wäre deswegen ein schlechter Ratgeber, fast die Hälfte des aktuellen Kaders spielt um einen neuen Vertrag. Eigentlich eine ideale Situation für beide Seiten. Die db24-Übersicht:

Tom Kretzschmar: Die Nummer zwei der Löwen ist ein Urgestein an der Grünwalder Straße 114, spielt bereits seit 2006 bei 1860. Für den nächsten Karriereschritt müsste er Sechzig wohl verlassen, da an Marco Hiller für ihm kaum ein Vorbeikommen sein wird.

Phillipp Steinhart: Der aus der eigenen Jugend stammende und 2017 aus Lotte zurückgekehrte Linksverteidiger hat immer öfter mit kleineren Verletzungen zu kämpfen und kommt immer seltener an die Form alter Tage heran. In den letzten Jahren jedoch eine der wenigen Konstanten bei den Löwen. Und trotzdem muss er liefern, will er bleiben.

Semi Belkahia: Der 24-Jährige ist nicht unumstritten, auch weil sehr verletzungsanfällig. Im internen Innenverteidiger-Ranking die Nummer drei. Muss sich sputen, dafür braucht es eine deutliche Leistungssteigerung.

Marius Willsch: Muss seinem enorm hohen Einsatz - viele Spiele in der Vergangenheit trotz starker Schmerzen - für 1860 Tribut zollen, kommt kaum mehr zum Zug. Sehr unwahrscheinlich, dass der Vertrag des Rechtsverteidigers nochmals verlängert wird. 1860 würde ihm wohl keine Steine in den Weg legen, wenn er in der kommenden Transferperiode mangels Perspektive wechseln will.

Michael Glück: Der 19-Jährige macht gute Fortschritte, könnte der nächste Jungspund aus dem NLZ sein, der den Sprung zu den Profis schafft. 1860 ist gut beraten, zeitnah mit dem Innenverteidiger zu verlängern. Um ihm Spielpraxis zu gewähren, wäre eine Ausleihe eine Option.