VON MARCO BLANCO UCLES UND ULI WAGNER (FOTO)

Timo Gebhart hat mit den Löwen viel erlebt…

Der 33-Jährige hat seine Karriere mittlerweile beendet, ist als Trainer in seiner Heimatstadt Memmingen tätig. Dort ist der einstige Champions-League-Spieler (mit dem VfB Stuttgart) Trainer beim A-Klassisten BSC Memmingen. Zudem leitet er mit Löwen-Spieler Daniel Wein zusammen eine Fußballschule.

Vergangenes Wochenende schlüpfte Gebhart erstmals ins Trikot der 1860-Traditionsmannschaft. Beim Bananenflanker-Cup in Regensburg feierte er einen Einstand nach Maß: Turniersieg inklusive Torschützenkönig-Pokal für Gebhart. Im db24-Interview spricht Gebhart über sein Comeback im Löwen-Trikot sowie die aktuelle Sechzig-Krise in der Dritten Liga.

db24: Herr Gebhart, wie hat es sich angefühlt, mal wieder das Löwen-Trikot überzustreifen?

TIMO GEBHART: War cool, wir hatten schöne Trikots (lacht). Hat Spaß gemacht, war ein tolles Gefühl. Da es um einen guten Zweck ging, hat es umso mehr Spaß gemacht.

db24: Die Löwen holten den Turniersieg, Sie wurden Torschützenkönig. Gibt schlechtere Einstände…

Es war ein geiles Erlebnis. Die Bananenflanker haben das toll aufgezogen. Es waren auch einige Zuschauer da. Es wären vermutlich noch mehr gewesen, hätten die Löwen nicht zeitgleich gespielt (1:3 in Mannheim). Es hat großen Spaß gemacht, mit den Jungs von Sechzig zu spielen, auch bei den Gegnern waren geile Namen dabei.

db24: Mit welchem ehemaligen Mitspieler haben Sie denn zusammen auf dem Platz gestanden?

Ja gut, Benny Lauth war in einem anderen Team genauso wie Michael Hofmann und Torben Hoffmann. Mit Benjamin Schwarz habe ich damals noch zusammengespielt, genauso mit Christoph Burkhard. Mit Harald Cerny leider nicht (lacht). Aber auch bei den anderen Mannschaften waren viele da, mit denen ich mal zusammen gespielt habe.

db24: Kommen wir zu einer momentan weniger erfolgreichen Mannschaft: Zum Drittliga-Team…

Jetzt gegen Zwickau wäre es ein super Zeitpunkt, um wieder Punkte zu holen und eventuell eine neue Euphoriewelle zu entfachen. Es ist immer blöd, wenn man ein so wichtiges Spiel wie in Mannheim, in dem man sich viel mehr vorgenommen hat, verliert. Es gibt Höhen und Tiefen. Die Mannschaft muss sich jetzt den Arsch aufreißen und das umsetzen, was der Trainer von ihr verlangt!

db24: Ist der Glaube an eine Trendwende - auch unter Michael Köllner - bei Ihnen noch da?

Auf alle Fälle. Ich glaube an das Team - und auch an den Trainer! Ich denke, dass er die richtigen Worte finden wird. Aber die Spieler müssen sich jetzt auf dem Platz zerreißen, eine Reaktion zeigen.

db24: Was müssen die Spieler denn in so einer Situation verändern, damit es wieder besser läuft?

Das ist immer ganz schwer. Ich kenne das ja noch von früher. Als Spieler kannst du häufig gar nicht sagen, warum es scheiße läuft. Es ist viel Kopfsache. Selbstvertrauen kannst du dir nicht wirklich einreden, das musst du dir über Kampf holen. Es geht nur über Kampf und Disziplin - anders geht es nicht! Man kann Selbstvertrauen leider nicht einfach bei Aldi SÜD kaufen.

db24: Zum Abschluss nochmal zu Ihnen: Sie besitzen zusammen mit Löwen-Profi Daniel Wein die “Pro-Club-Fußballschule”. Wie läuft dieses Herzensprojekt von Ihnen, wo kann man Ihre Firma überall antreffen?

Wir waren schon ein paarmal in München unterwegs mit unserer Fußballschule, haben jetzt noch einen zweiten Standort in Lamerdingen im Ostallgäu. Ich habe jetzt mehr Zeit als früher dafür. Wir wollen mit der Fußballschule einiges aufbauen. Wie und was, werden wir dann sehen. Da sind wir in mehreren Gesprächen. Aber ich brauche jetzt noch nichts verkünden, wenn ich noch nicht sicher weiß, ob das klappt.