VON MARCO BLANCO UCLES UND ULI WAGNER (FOTO)

Wer wird Nachfolger des am Dienstag entlassenen Michael Köllner beim TSV 1860?

Die von mehreren Medien ins Spiel gebrachte Personalie Thorsten Fink ist nach db24-Informationen kein Thema an der Grünwalder Straße 114. Ein weiterer der zahlreichen Namen, der seit Tagen durch die Medienlandschaft wabert, ist Alexander Schmidt. Der 54-Jährige, der 2021 mit Dresden in die Zweite Bundesliga aufgestiegen ist, wäre jemand mit Stallgeruch, war jahrelang im Nachwuchs der Löwen tätig und zwischen November 2012 und August 2013 Cheftrainer der Zweitliga-Profis.

Auf db24-Nachfrage, ob aktuell Kontakt zu Sechzig wegen des vakanten Trainerpostens bestünde, erklärte Schmidt: “Das möchte ich nicht kommentieren!” Er betonte allerdings: “Ich war über zehn Jahre lang bei Sechzig, der Verein ist immer in meinem Herzen. Sportlich befanden wir uns damals im vorderen Mittelfeld, mit Kontakt zu den Aufstiegsplätzen zur Bundesliga. Damals war ich jung und unerfahren, habe mich zu der ein oder anderen dummen Aussage hinreißen lassen, das hängt mir bis heute nach.”

Was Schmidt meint: Als Mehrheitsgesellschafter Hasan Ismaik in der Winterpause der Saison 2012/2013 Sven-Göran Eriksson als neuen 1860-Trainer installieren wollte, erklärte die damalige Interimslösung Schmidt vor der Presse: “Generell zählt das, was ich immer gesagt habe. Ich werde kein Co-Trainer mehr, weder in Madrid noch in Barcelona oder weiß der Teufel wo.”

Seitdem ist viel passiert. Schmidt hat Erfahrungen gesammelt - unter anderem in Dresden oder bei Türkgücü München. Dort hat er nachweisbar gute Arbeit geleistet. Er führte Dynamo in die Zweite Liga und wurde nach einer kleinen Durststrecke entlassen. Zuvor hatte er Türkgücü in die oberen Sphären geführt, aber das war dem damaligen Präsidenten Hasan Kivran nicht gut genug. Das Engagement in Offenbach war dagegen ein Flop.

Die Entlassung Köllners bei den Löwen erklärt sich Schmidt so: “In meinen Augen hat Michael Köllner sehr gute Arbeit geleistet, ist ein guter Trainer. Manchmal gibt es aber Momente, da ist die Energie zwischen der Mannschaft und dem Trainer nicht mehr da. Dieser Moment ist wahrscheinlich jetzt gekommen, deshalb hat Sechzig gehandelt. Ob die Entscheidung richtig war, wird sich sofort am Wochenende zeigen, jetzt stehen andere im Fokus und müssen sich beweisen!”