VON MARCO BLANCO UCLES UND IMAGO (FOTOS)

Gelingt 1860 gegen den SC Verl (Heute, 13 Uhr, db24-Ticker) der erste Sieg seit der Entlassung von Michael Köllner vor über zwei Wochen?

Auch wenn Sechzig gegen die Ostwestfalen auf dem Papier der Favorit ist, ist beim taumelnden Meister von 1966 ein Heimsieg alles andere als ein Selbstläufer. Was erschwerend hinzukommt: Verl hat sich in seinem dritten Drittligajahr endgültig in der Spielklasse etabliert, scheut nicht davor, auch große Namen zu ärgern. Wir haben die Fakten zur Partie:

Die Form spricht für die Gäste: Seit dem Jahreswechsel hat der Sportclub sechs Zähler sammeln können - zwei mehr als die Löwen. Was erschwerend hinzukommt: Verl trat dabei beinahe ausnahmslos gegen Topteams der Liga an, schlug unter anderem Saarbrücken und holte in Freiburg und Mannheim einen Punkt. Am vergangenen Wochenende verlor man nach großem Kampf erst in der Nachspielzeit gegen Dynamo Dresden.

Noch nie hat der Löwe gegen Verl verloren: Zweimal - 2007 und 2010 - konnte sich 1860 als Zweitligist in der ersten DFB-Pokal-Hauptrunde gegen die Ostwestfalen durchsetzen. Und auch in den fünf bisherigen Drittliga-Partien ist Sechzig gegen Verl noch ungeschlagen - drei Siege, ein Remis. Ein gutes Omen möglicherweise. Doch Vorsicht: Erst einmal gewannen die Löwen in der Dritten Liga mit mehr als einem Treffer Unterschied gegen den Sportclub.

Im Hinspiel erlöste Skenderovic die Löwen ganz spät: Es wäre beinahe eines dieser Spiele geworden, an die sich im Nachgang niemand mehr lange erinnert hätte. Im Glutofen von Paderborn, dort trägt Verl seine Heimspiele aus, durfte 1860 am vierten Spieltag dieser Saison ganz spät über den 1:0-Siegtreffer jubeln. In einem Spiel ohne große Höhepunkte köpfte Joker Meris Skenderovic Sechzig in der 91. Minute zum 1:0-Auswärtssieg. Nur eine von bislang zwei Verler Heimniederlagen. Der Jubel beim mitgereisten Sechzig-Anhang war grenzenlos, der Löwe Tabellenführer. Lang ist´s her…

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Besonderes Spiel für Löwen-Rechtsverteidiger Christopher Lannert: Im Oktober 2020 heuerte der vereinslose Christopher Lannert bei Drittligist Verl an - und schaffte den Durchbruch im Profi-Fußball. In Ostwestfalen entwickelte sich der 24-Jährige zur unumstrittenen Stammkraft, lief 65-mal in der Dritten Liga auf und machte auf sich aufmerksam. Der Lohn: Im Sommer 2022 wechselte Lannert in seine Heimatstadt, zu Sechzig München. 19-mal lief er bislang für die Löwen auf, lieferte drei Vorlagen - unter anderem im Hinspiel gegen Verl. Da der Einsatz von Leanro Morgalla auf der Kippe steht und Yannick Deichmann von 1860-Interimscoach Günther Gorenzel eher im Mittelfeld gesehen wird, ist es gut möglich, dass Lannert gegen seinen Ex-Klub von Beginn an auflaufen wird.

Den Löwen das Spiel überlassen? Nicht mit Verl!: Der Sportclub versucht durch hohes Anlaufen, den Gegner zu Fehlern zu zwingen. Für die Löwen gilt es, die Pressinglinie der Gäste zu überspielen. Gelingt 1860 das, ergeben sich große Räume, die man durch schnelles Umschaltspiel nutzen kann.

So könnte Verl spielen: Thiede - Knost, Mikic, Paetow, Stöcker, Corboz, Sapina, Sessa, Baack, Wolfram, Grodowski.