VON OLIVER GRISS UND FOTO2PRESS (IMAGO)

Maurizio Jacobacci (60) wusste genau, wer einen großen Anteil am 3:1-Derbysieg in Ingolstadt hatte: Mittelfeld-Talent Marius Wörl. “Er war im Zweikampf sehr stark, hat sehr viele Bälle festgemacht”, betonte der Italo-Schweizer nach dem zweiten Auswärtsdreier in Folge.

Für den starken Auftritt des 19-Jährigen macht Jacobacci aber auch das Kollektiv verantwortlich: “Wörl spielt auch so gut, weil eine Mannschaft auf dem Platz stand, die miteinander etwas bewirken wollte. Dann wird ein Spiel natürlich einfacher zu gestalten.”

Die große Frage ist: Bleibt Wörl den Löwen über den Sommer hinaus erhalten?

db24 weiß: Es ist immer noch keine Entscheidung gefallen - und es deutet sich auch keine schnelle Einigung an. Bevor ein Annähern überhaupt möglich ist, muss geklärt sein, wer in der neuen Saison auf der sportlichen Kommandobrücke beim TSV 1860 steht. Von der Vereinsseite gibt es dazu immer noch kein Statement.

In seiner Entscheidungsfindung dürfte es für den 320-Euro-Löwen, dessen Ausbildungsvertrag im Sommer endet, auch eine Rolle spielen, wie mit ihm in den letzten Monaten umgegangen worden ist. Insbesondere die Zeit, als er unter Interimstrainer Günther Gorenzel überhaupt keine Berücksichtigung im Profi-Kader fand, dürfte Wörl durchaus nachdenklich gemacht haben. Wichtig ist Wörl aber auch die Perspektive an der Grünwalder Straße 114.

Der angeschlagene Gorenzel weiß: Kann er Wörl nicht weiter an die Löwen binden, wird sich sein Standing bei 1860 nicht verbessern. Wieder würde ein Talent ablösefrei ziehen. Es wäre nicht das erste Mal…

Mehrere ausländische Erstligisten haben Wörl mittlerweile im Blick (db24 berichtete). Außerdem ist davon auszugehen, dass sich auch Köllners neuer Klub Ingolstadt bei Wörls Berateragentur erkundigen wird. Der U19-Nationalspieler stammt aus der Ingolstädter Gegend, sein Vater Andreas spielte früher für den MTV Ingolstadt in der Bayernliga.