"Qualität zerstört! Kindergarten-Niveau!": Rekord-Löwe Hofmann legt den Finger in die Wunde
- VON OLIVER GRISS UND ULI WAGNER (FOTO)
- 10.04.2023 14:42
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VON OLIVER GRISS UND ULI WAGNER (FOTO)
Michael Hofmann (50) spielte 14 Jahre für den TSV 1860 - und das vor allem in einer Zeit, in der der Klub noch in aller Munde war. Der Oberfranke stand im Sommer 2000 u.a. bei den beiden Champions League-Qualispielen gegen Leeds United im Tor…
Die Löwen verfolgt er bis heute, auch wenn’s ihm sehr schwer fällt, den Ist-Zustand zu akzeptieren. Am Rande des 3:0-Erfolgs gegen den VfL Osnabrück sprach Hofmann mit “MagentaSport” über:
die Vertragsverlängerung per Option von Torwart Marco Hiller: “Er ist ein Eigengewächs. 2008 von Gröbenzell zu den Löwen gekommen. Man hat es endlich geschafft, einen Nachwuchstorwart in die erste Mannschaft hochzuziehen. Er hat sich entwickelt. Er hat 161 Spiele in Liga 3. Er hat relativ wenig Konkurrenz - das muss man auch sagen. Er hat vor zwei Jahren eine bärenstarke Saison gespielt. Das heißt: die Erwartungen an den Torhüter steigen. Wenn Stimmen gegen ihn aufkommen, heißt es auch immer: Der Torhüter ist nur so gut wie die Mannschaft. Und wenn die Abwehrreihe nicht stabil ist, wird der Torwart auch das ein oder andere Mal unglücklich aussehen. Die Punkte, die ich zu erwähnen habe. Er braucht eine bessere Persönlichkeit, er muss besser dirigieren. Aber Marco Hiller ist ein klarer Faktor für 1860.”
die Zukunft von Maurizio Jacobacci: “Der Trainer Jacobacci macht es sehr sehr gut. Er hat eine aktive Art, zu coachen. Das mag ich sowieso mehr, als wenn nur einer draußen steht und hinterher schlau daherredet. Er will gerne hierbleiben bei 1860 - das würde ich begrüßen. Man kann nicht jedes halbe Jahr einen neuen Trainer holen. Da muss sich 1860 in den nächsten Tagen klar bekennen.”
den Status Quo bei 1860: “Ich aus meiner Sicht kann nur klar sagen: Wenn man ein Ziel verfolgt, sollten sie versuchen, sich alle an dieses Ziel zu halten. Da braucht man Strategien und vor allem eine klare Hierarchie. Dann werde ich dieses Ziel erstmal mitgehen. Aber bei 1860 München hat man immer diese Strömungen. Man hatte im Sommer eine tolle Erwartungshaltung, besser konnte man einen Drittliga-Kader nicht aufbauen. Man hatte einen überragenden Start. Und wenn man dann weiß - wir hatten Ende Oktober unsere Legendenspiel im Olympiastadion, die Mannschaft hatte 13 Spiele und 29 Punkte und es wird schon wieder von hinten, von wem auch immer, geschürt, dann macht das auch was mit dem Team. Und 1860 steht in der Dritten Liga im Moment für Qualität, die leider unnötigerweise zerstört wurde.”
das Abtauchen von Sport-Geschäftsführer Günther Gorenzel: “Was soll ich dazu sagen? Wenn ich eine verantwortungsvolle Position inne hätte, dann würde ich zumindest nicht sagen, ich arbeite 12 Stunden, sondern würde es einfach machen. Wenn ich weiß, ich habe diese Problemfelder zu lösen, auch mit der Geschichte Michael Köllner, der hier entlassen wurde. Er hat hier dreieinhalb Jahre überragende Arbeit geleistet und dann habe ich nichtmal einen Plan B in der Tasche… Jetzt hat man Gott sei Dank Jacobacci gefunden, der auch eine tolle Persönlichkeit ausstrahlt, der Dinge offen und ehrlich anspricht. Da sollte sich der ein oder andere hinterfragen, ohne zu schweigen. Denn das ist Kindergarten-Niveau!”