VON CHRISTIAN D. UND ULI WAGNER (FOTO)

Der Löwe weint…

Wieder wurde eine Drittliga-Saison mit Millionen-Investitionen in den Sand gesetzt, der Aufstieg ist nicht mehr erreichbar. Der DFB-Pokal ebenso wenig. Die Fans sind bedient. Der TSV 1860 wird in seine sechste (!) Drittliga-Saison gehen. Verantwortung übernimmt dafür offenbar keiner - das Präsidium Reisinger sieht sich auf Kurs und fühlt sich unantastbar, die Geschäftsführung ist abgetaucht. Seit unserem Aufruf, die Gründe für das Scheitern aufzuschreiben, haben uns viele Emails erreicht. Heute schreibt Christian D. (55, voller Name und Email-Adresse ist der Redaktion bekannt). Sein Statement:

Das Hauptproblem ist meiner Meinung nach das Präsidium. Das heißt: Ein Präsidium, dass die Zeichen der Zeit nicht erkennen will oder kann, hat im Profibereich nichts verloren. Man benötigt ein zeitgemäßes Stadion, den heutigen und zukünftigen Erfordernissen, hoffentlich nach baldigen Aufstieg, angemessen bewirtschaftet (Catering etc.) und gewinnbringend ( VIP Lounges, Merchandising etc.) vermarktet werden kann. Denn ohne Geld wird es leider nicht gehen!

Das heißt: Ein Präsidium, das spaltet und nicht zum Wohle des Profifußballs agiert, sollte den Weg frei machen. Ein Präsident, der es jahrelang nicht schafft, mit dem Gesellschafter einen persönlichen Termin wahrzunehmen und für den Verein über seinen Schatten zu springen, bringt uns nicht weiter.
Ein Präsident, der nicht in der Lage respektive Willens ist, alle Kräfte des Vereins zu einen und zu bündeln, damit alle gemeinsam an einen Strang ziehen können, soll sich doch bitte irgendwo einen Breitensportverein suchen, bei dem seine Expertise und Wissen ausreicht.

Die Geschäftsführung und im besonderen Gorenzel, hat bis dato auch nicht den erwünschten Erfolg gebracht, ist aber auch nicht so schlecht wie sie gemacht wird. Vor der Saison war ich tatsächlich ein wenig überrascht, wie schnell die Neuzugänge mit ansprechender Qualität präsentiert wurden. Das war in den vergangen Jahren ja wirklich nicht so. Die Qualität und vor allem die Breite des Kaders wurde verbessert und ist meines Erachtens für die Dritte Liga überdurchschnittlich und sollte locker ausreichen, damit um dem Aufstieg zu spielen.

Dass nicht alle Einkäufe einschlagen, respektive alle Spieler in Form und an ihrer Leistungsgrenze agieren, dafür kann Gorenzel relativ wenig, auch wenn er sich für einige Spiele als Trainer versucht hat. Nichtsdestotrotz wäre mir auch hier ein professioneller agierende Struktur lieber, fähiges Personal gäbe es zur Genüge, aber damit wären wir wieder beim schnödem Mammon.

Was passiert eigentlich immer wieder, wenn die Gefahr besteht erfolgreich zu sein respektive in die Nähe des Aufstiegs kommt? Schon mal darüber nachgedacht? Wahrscheinlich alles nur Zufall.

Und an alle, die an meinen Zeilen etwas zu mäkeln haben!

Mir geht es einzig und allein um den Erfolg des Fußballvereins TSV 1860 München, den sich die meisten von uns wünschen und auch ein wenig verdient hätten. Allen, die in Bezug auf das Grünwalder Stadion von Tradition schwadronieren sei gesagt, ohne neues Stadion kein Erfolg in der Zweiten und Ersten Liga und auch in der Dritten Liga limitiert sich der Verein damit selbst. Tradition und Erfolg schließen sich nicht aus! Schaut auf die großen, erfolgreichen Vereine weltweit, vorzugsweise auf die Insel, aber auch nach Freiburg etc.

Bitte handelt nun umgehend und schafft somit Planungssicherheit für die nächste Saison und die Zukunft. Ich hoffe sehr nochmals fußballerische Zeiten wie unter Wettberg, Lorant und Wildmoser erleben zu dürfen. Verlängert mit den Leistungsträgern und der Zukunft > Deichmann, Boyamba, Wörl, Lang und holt aufstiegserprobte, hungrige, gerne auch alte Haudegen dazu, die auch mal dazwischenhauen und die Mannschaft führen und Sicherheit geben können.

Dieser Verein ist ein schlafender Riese mit unglaublichem Potential. Handelt endlich dementsprechend und die, die weder können noch wollen, bitte geht! Wohin auch immer.

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