db24: Vor dieser Saison kamen Sie in Ihrer Karriere auf ein Drittliga-Tor. Diese Spielzeit ließen Sie acht weitere folgen. Haben Sie Frieden mit der Dritten Liga geschlossen?

Nach den vorherigen Statistiken haben mir wohl wenige diese acht Tore zugetraut. Ich wusste aber immer, was ich draufhabe. Ich habe immer gesagt, dass wenn ich das Vertrauen und die Spielzeit bekomme, traue ich es mir zu, Stammspieler in der Dritten Liga zu sein. So ist es auch gekommen. Dann kommen auch die Tore, wenn du das Vertrauen geschenkt bekommst.

db24: Ihr Vertrag läuft in wenigen Wochen aus. Wie geht es danach weiter?

Bislang hat sich diesbezüglich noch nichts getan. Der Verein ist immer der erste Ansprechpartner. Der Fokus liegt jetzt allerdings auf dem Abstiegskampf, das ist das Allerwichtigste. Deswegen gab es noch keine Gespräche über meine Zukunft - und das ist aktuell auch gut so.

db24: Sie sind 30 Jahre alt. Gibt es bereits Gedanken über das Karriereende?

Nein, man wird mich in den nächsten Jahren auf dem Fußballplatz sehen. Das ist auf alle Fälle das Ziel (lacht).

db24: Es ist bei Weitem nicht Ihr erstes Duell gegen die Löwen. Wird das irgendwann zur Routine?

Nein, das wird immer etwas Besonderes bleiben. Man freut sich darauf, weil man eben so viele Bezugspersonen und Kumpel im Verein hat. Dieser Klub ist überragend - da freut man sich immer!

db24: Mit wem aus der Löwen-Mannschaft ist der Kontakt denn noch am engsten?

Auf jeden Fall mit Marius Willsch und Stefan Lex. Auch mit Physiotherapeut Nick Wurian und Teammanager Fatih Aslan telefoniere ich regelmäßig. Auch in den Tagen vor dem Spiel wird sich natürlich geschrieben, aber alles human (lacht). Es ist viel schöner, sich dann persönlich zu sehen.

db24: Neben Ihnen spielen noch zahlreiche weitere Ex-Löwen bei der SpVgg. Wie sehr ist Sechzig da untereinander Thema?

Man quatscht natürlich über die Löwen, das ist ganz klar. Wenn zeitgleich zu unseren Auswärtsfahrten 1860 spielt, wird das Spiel angeschaut gemeinsam. Man verfolgt es und redet auch darüber - nach wie vor.

db24: Die Erwartungshaltung bei den Löwen war riesig vor der Saison, nach dem überragenden Start ging es jedoch rapide bergab. Ihr Eindruck von außen?

Der Start war natürlich brutal, das hätten wenige so erwartet vermutlich. Danach hat einfach die Konstanz gefehlt. Der Einbruch war schade zu beobachten von außen. Diese schlechte Phase haben sie leider nicht überwunden, in dieser Zeit viele Punkte verspielt, mit denen du jetzt noch mittendrin wärst. Ich hatte schon damit gerechnet, dass sie um die jetzige Zeit zumindest noch um den Aufstieg mitspielen werden. Von außen sind Dinge wie die Entlassung von Michael Köllner schwierig zu beurteilen, da man nicht weiß, wie es intern aussieht. Die sportlichen Gründe für den Trainerwechsel konnte man nachvollziehen. Ob es dann im Nachhinein die richtige Entscheidung war, ist schwierig zu beurteilen.

db24: Einer Ihrer besten Kumpel ist Kevin Volland, der bei der AS Monaco spielt. Er hat schon häufig betont, gerne noch einmal für die Löwen zu spielen. Wie realistisch ist das aus Ihrer Sicht?

Der Aufstieg wäre dafür auf jeden Fall noch gut, sage ich mal. In der Zweiten Liga kann ich es mir vorstellen, Dritte Liga eher nicht. Der Verein liegt ihm extrem am Herzen, in der Zweiten Liga würde das auf jeden Fall für ihn in Frage kommen.

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Seit der Jugend beste Freunde: Ziereis und Volland (r.) - hier mit Benny Lauth bei einem Eishockeyspiel.

db24: Sie haben in einem Interview von einer Torwette für diese Saison zwischen Ihnen und Volland erzählt, aktuell führen Sie mit fünf Treffern. Das Ding ist durch, oder?

Naja, sehen wir mal. Aktuell sieht es ordentlich aus für mich, das stimmt. Am letzten Wochenende hat er aber getroffen. Wenn er jetzt mal einen Hattrick macht, was ich ihm jederzeit zutraue, sieht es schnell wieder anders aus (lacht).

db24: Haben Sie im Falle eines Sieges schon ein schönes Restaurant in Monaco im Blick?

Mal sehen, ob es in Monaco sein wird. Ich glaube eher hier in Deutschland. Er muss es sich ja auch noch leisten können (lacht).