VON OLIVER GRISS

Aufsichtsräte stehen hinter dem 1860-Boss - Rücktritt immer noch möglich

Am Montag kurz vor sechs kam Dieter Schneider (64) wieder aus der 1860-Geschäftsstelle. Er schmunzelte, als er BR-Reporter Axel Müller vor dem “Blickpunkt Sport”-Interview die Hand schüttelte: “Ich habe kurz Zeit für Sie. Das Ergebnis ist schon da…”
Mit 8:0-Stimmen haben die acht Aufsichtsräte um Vorsteher Otto Steiner in einer Telefonabstimmung dem Vorschlag von Dieter Schneider zugestimmt, dass der neue Aufsichtsrat künftig neben den drei Investoren-Leuten mit Präsident Schneider selbst, Franz Maget und Ex-Kultusminister Siegfried Schneider besetzt werden soll.
Aber ob Schneider das klare Votum reicht? Fakt ist: Schneider, der Angst vor zuviel Einfluss des Investors hat, ist mehr als umstritten bei der Gruppe um Hasan Ismaik. Der erste Schneider-Fehler soll - nach dieblaue24-Informationen - die Installierung von Sportchef Florian Hinterberger gewesen sein. Dem Investor aus Jordanien, der sich irgendwann auf Augenhöhe mit dem FC Barcelona sehen will, soll das ganz und gar nicht gefallen haben. Er will Namen und Erfolg. Hinterberger passe offenbar gar nicht ins Konzept, ist aus dem Ismaik-Umfeld zu hören…
Und auf der 1860-Geschäftsstelle mehren sich gegen Schneider die Stimmen: Viele Angestellte haben offenbar ein Problem mit dem Löwen-Retter, dem großes Selbstdarstellertum nachgesagt wird. Der Machtkampf an der Grünwalder Straße ist eröffnet…