VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)

Nachdem Sport-Geschäftsführer Günther Gorenzel (51) eine seiner letzten Amtshandlungen in München-Giesing vor dem Abschied nach Klagenfurt durchgezogen und Julian Guttau, Marlon Frey und David Richter vorpflichtet hat, geht bei den Fans jetzt die Frage um: War das schon alles, Löwen?

Nun ja, die Lage an der Grünwalder Straße 114 ist verzwickt: Mit diesem Dreierpack ist das Budget von 4,5 Millionen Euro prinzipiell ausgereizt. Jetzt müssen die Löwen kreativ sein - doch wie?

Eine Variante: Das Gehalt für Gorenzel (rund 15.000 Euro im Monat plus u.a. Auto, Handy) wird nicht in einen Nachfolger, sondern direkt in die Mannschaft gesteckt. Dieses frei werdende Budget könnte möglicherweise zwei weitere Profis finanzieren. Prinzipiell sind die Aufgaben des Sportchefs erledigt - und was sollte ein Nachfolger ohne große Möglichkeiten bis Weihnachten verrichten? Die Arbeit, die Gorenzel erledigt hat, könnte jetzt auf verschiedene Schultern verteilt werden, u.a. Trainer Maurizio Jacobacci, Scout Jürgen Jung und Geschäftsführer Marc Pfeifer. Und da wäre noch Ex-Kapitän Stefan Lex, der nach einer Auszeit im August in die Geschäftsstelle zurückkehren soll. Die Budgetierung wird im Aufsichtsrat geklärt. Dort wird auch entschieden, wie mit der Gorenzel-Kohle umgegangen wird. Dass die Löwen einen zweiten Geschäftsführer neben Marc Pfeifer einstellen, ist aktuell unrealistisch. Noch immer soll es kein Gespräch zwischen den beiden Gesellschaftern gegeben haben.

Die andere Möglichkeit: Die Löwen streichen Spieler von der Gehaltsliste, mit denen Maurizio Jacobacci nicht mehr plant: Neben Martin Kobylanski und Lorenz Knöferl soll auch der Schweizer Jugend-Nationalspieler Nathan Wicht (alle Vertrag bis zum 30. Juni 2024) keine Zukunft mehr an der Grünwalder Straße haben. Freiwillig geht das Trio mit Sicherheit nicht, die Spieler müssten abgefunden werden - doch so einfach ist das nicht: Wer verzichtet schon gern auf ein Jahresgehalt, wenn er nicht schon eine ordentliche Alternative zu 1860 hat?

Der Verkauf von Leandro Morgalla: Der U19-Nationalspieler (Vertrag bis 2025) strebt prinzipiell nach Höherem und könnte den Klub gegen einen satten Betrag verlassen. Doch bislang hat sich noch kein Klub gefunden, der das Geld auf den Tisch legt, was Morgalla wert ist. Bei rund zwei Millionen Euro dürften die Löwen aber weich werden. Eintracht Frankfurt ist aber offenbar nicht bereit, diese Summe in das Abwehrtalent zu investieren. Gladbach soll nach db24-Infos längst kein Thema mehr sein.