VON MARCO BLANCO UCLES, OLIVER GRISS UND ULI WAGNER (FOTOS)

Einige Wochen liegt der große Löwen-Abend am Sendlinger Tor nun bereits zurück…

Die Veranstaltung ist zweifelsohne als großer Erfolg zu verbuchen, zahlreiche Fans hingen gebannt an den Lippen großer Persönlichkeiten, die den TSV 1860 zu seinem Glanz verholfen haben, von dem Sechzig in den vergangenen Jahren mehr und mehr verloren hat.

Vor über 300 Zuschauern im Filmtheater am Sendlinger Tor führte Moderator Tobias Fischbeck mit zahlreichen klangvollen Namen Gespräche über den unbefriedigenden Ist-Zustand der Löwen und diskutierte über mögliche Lösungsansätze. Wir fassen für Euch in einer mehrteiligen Serie die wichtigsten Aussagen des Abends zusammen. Den Anfang macht Fredi Heiß (82). Der Meisterspieler von 1966 sprach unter anderem über…

…das Geheimnis seiner Fitness: “Ich habe mich immer sportlich betätigt. Erst Fußball, dann Tennis, jetzt Golf - Altherrensport. Je kleiner die Bälle geworden bin, desto weniger erfolgreich war ich dabei (lacht). Durch die Pandemie konnte ich leider nicht mehr so oft ins Fitnessstudio gehen. Aber beim Bergauflaufen laufe ich schon noch dem ein oder anderen jüngeren Menschen davon - Gott sei Dank! Es geht mir also einigermaßen gut.”

…die Gründe für den Misserfolg der letzten Jahre: “Was Sechzig benötigt hätte, wären Personen, die wissen, dass der Verein Hilfe benötigt. Es gab leider sehr viele Personen in der Vergangenheit, die sich selbst in den Vordergrund gestellt haben und Sechzig benutzt haben. In meiner Zeit im Aufsichtsrat war der Vorsitzende aus der Wasserball-Abteilung. Der Präsident kam aus der Leichtathletik-Abteilung. Rechts von mir war ein Turner gesessen, links ein Politiker. Von Fußball, beziehungsweise von Taktik, war hier gar nichts zu spüren. 1860 ist ein Turn- und Sportverein, kein Fußballklub. Tatsache ist aber: Wenn ein Verein 25.000 Mitglieder hat und davon kommen 22.000 Mitglieder aus der Fußballabteilung, müssen dementsprechend auch viele Fußballer in den Gremien sitzen. Es gab schon einige erfolgreiche Beispiele bei uns. Die Ära Wildmoser/Lorant zum Beispiel, das war genial und wird unvergessen bleiben.”

…die Stadion-Dikussion: “Wenn ich heute am Stadion vorbeifahre, denke ich häufig an unsere Erfolge zurück. Es kommen immer Erinnerungen hervor, wenn ich das Stadion betrete. Aber man muss mit der Zeit gehen. Ich bin immer noch der Meinung, dass wir die Allianz Arena nie verlassen hätten dürfen. Sofern man davon ausgeht, dass wir beim großen Fußball noch dabei sein wollen. Natürlich war mir klar, dass Sechzig in der Regionalliga in der Allianz Arena eine Horrorvorstellung ist. So allerdings hat man dieses Band mit dem Stadion abgeschnitten. Im Sechzgerstadion wird es sehr, sehr schwieirg werden, wieder ganz vorne mitzuspielen.”

…die Prioritäten bei 1860: “Die aktuelle Situation ist nicht erfreulich, auch der Ausblick auf die kommende Saison. Um den Verein nach vorne zu bringen ist wichtig: Erstens die Erste Mannschaft, zweitens die Erste Mannschaft und drittens die Erste Mannschaft. Das ist unser Produkt. Das Produkt muss stark sein, dann kommt alles andere von selbst. Dabei wurde leider vieles falsch gemacht. Es müssen die richtigen Leute in die Hand nehmen. Das wäre mein Herzenswunsch.”