VON OLIVER GRISS UND ULI WAGNER (FOTO)

Wenn man Valmir Sulejmani (27) auf der Dachterrasse der Fitnesshalle an der Grünwalder Straße 114 zuhört, dann stellt man sofort eines fest: Der Angreifer TSV 1860, einer von insgesamt elf Neuzugängen, ist eine menschliche Bereicherung: “Ich bin ein unkomplizierter Junge.” Und genau das bestätigt Sulejmani bei seiner Vorstellung in der kleinen Presserunde mit seiner erfrischenden Art. Er redet viel und gern. Alles hat Substanz. Man hört ihm gerne zu. Er sagt: “Ich bin dankbar für diese Chance. Ich will was zurückgeben.”

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Jetzt muss der Stürmer nur noch auf dem Platz liefern. Und Sulejmani macht nicht den Eindruck, dass er zu den Löwen gekommen ist, um seine Karriere auslaufen zu lassen oder sich hinten anstellen will. Er will eine prägende Rolle beim Giesinger Drittliga-Dino übernehmen. Er will die Tormisere bei den Löwen abstellen. Als Mannheim vor Jahren um den Zweitliga-Aufstieg spielte, war Sulejmani eine echte Marke bei den Waldhof-Buben. Er hat das Potential, bei 1860 steil zu gehen. Er bringt alles mit, was man von einem echten Neuner verlangt. “Ich sehe mich als Mittelstürmer. Ich bin der Typ Stürmer, der dem Ball entgegen kommt und spielfreudig ist. Ich muss aber erst wieder in die Automatismen reinkommen, weil ich das lange nicht gemacht habe.” Sulejmani wurde in den letzten Jahren zu seinem Leidwesen zu oft hin und hergeschoben: “Ich muss mir nichts vormachen: Ich habe letzte Saison in Ingolstadt nicht viel gespielt, aber das hatte andere Gründe.” Maurizo Jacobacci hatte ihn in einem Zwei-Stunden-Gespräch sofort gefesselt, dass für ihn die Entscheidung feststand, zu den Löwen zu wechseln. Jetzt ist er hier.

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Sulejmani, der sogar zehn Erstligaspiele für Hannover 96 vorweisen kann, weiß mit schwierigen Situationen in seinem Leben umzugehen. “Ich bin ein Stehaufmännchen”, sagt die Nummer 22 des TSV 1860 und begründet diese Feststellung: “Das habe ich von meiner Familie. Als mein Vater nach Deutschland kam, hatte er nicht mal was zu essen. Meine Eltern waren bei der Altkleidersammlung. Das ist schon eine harte Story, deswegen weiß ich das alles sehr zu schätzen.”

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Als der Wechsel vor einer Woche zu den Löwen publik wurde, gratulierte ihm auch Ex-Trainer Michael Köllner: “Ich habe ein super Verhältnis zu ihm. Er hat mir geschrieben, dass er sich für mich freut, dass das mit 1860 geklappt hat.” Noch hat er Trainingsrückstand. Doch so richtig anmerken lässt er sich das nicht. Er zieht voll mit, auch wenn die Einheiten von Maurizio Jacobacci sehr intensiv sind.

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Von der Qualität der Löwen ist Sulejmani trotz der schwachen Ergebnisse in der bisherigen Vorbereitung überzeugt: “Jeder bringt hier was mit, jeder hat seine eigenen Stärken.” Dass nicht immer die fußballerische Software, sondern der Teamgedanke zählt, begründet Sulejmani: “Wir hatten letztes Jahr in Ingolstadt von den Namen auch eine gute Mannschaft, vor allem gehaltstechnisch - am Ende ist Elversberg als Meister aufgestiegen. Die hatte auch keiner auf dem Zettel.” Deswegen sagt er: “Es muss intern funktionieren. Manchmal ist die Qualität nicht so entscheidend, du musst als Team funktionieren. Und wir funktionieren und haben Spaß.”

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