VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)

Am 22. Juni 2023 titelte db24: "Thomas Hitzlsperger hat Interesse: Wird er Gorenzels Nachfolger?" Jetzt scheint endlich Bewegung in die Geschichte zu kommen: Der "Münchner Merkur" schreibt in seiner Freitagsausgabe, dass der frühere Nationalspieler einen Termin mit hochrangigen Vertretern des TSV 1860 gehabt haben soll.

Der große Vorteil: Hitzlsperger könnte ein gewisse Seriosität und vor allem auch sein imposantes Netzwerk in den Giesinger Klub mitbringen - laut dem Blatt soll auch Präsident Robert Reisinger mit dieser Personalie leben können, nachdem er für seinen ersten Vorschlag Horst Heldt keine Mehrheit im Präsidium bekommen hat.

Nach db24-Informationen hat Hitzlsperger schon seit längerer Zeit Bock auf den Job bei 1860 - die Frage ist nur: Findet man einen gemeinsamen Weg, um das Projekt finanziell und perspektivisch auch umzusetzen? Das Gesamtkonzept des Vereins ist weiterhin nicht so, wie es sich für einen Traditionsklub gehört. Der Beweis: Die Löwen sind mitten drin in ihrem sechsten Drittliga-Jahr inklusive bekannter Baustellen in Infrastruktur und Umgang.

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Richtig ist auch, wie der “Merkur” schreibt, dass es neben Hitzlsperger auch noch einen anderen Kandidaten gibt, zweifelsfrei aber mit einem deutlich kleineren Namen. Es handelt sich hierbei um Dr. Christian Werner, der bei den Gesprächen vor Wochen mit 1860 einen guten Eindruck hinterlassen haben soll. Der 42-Jährige ist promovierter Sportwissenschaftler und aktuell bei Drittliga-Rivale Waldhof Mannheim als Scout beschäftigt.

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Nach db24-Informationen war auch noch ein anderer Werner im Löwen-Casting - und zwar ein früherer Bundesliga-Profi des FC Augsburg. Sein Name: Tobias Werner. Er war zuletzt Sport-Geschäftsführer bei Jahn Regensburg und wurde im Zuge des Zweitliga-Abstiegs beurlaubt. Der 38-Jährige soll an der Grünwalder Straße 114 jedoch nur minimale Außenseiterchancen haben - genauso wie Thomas Brendel von Regionalligist FSV Frankfurt. Das frühere Löwen-Talent besitzt den A-Schein und sorgt am Main als Sportdirektor immer wieder dafür, dass der FSV trotz eines Mini-Budgets eine ordentliche Rolle in der Regionalliga Südwest spielt.

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Und falls man sich auf keine externe Lösung einigen kann, stünde auch immer noch Ex-Kapitän Stefan Lex zur Verfügung. Der 33-Jährige ist zurück von seinem Wohnmobil-Abenteuer und wartet aktuell auf sein neues Aufgabengebiet. Im Büro von Ex-Sportgeschäftsführer Günther Gorenzel sitzt er zumindest schon. Aktuell schaut Lex viele Jugendspiele.

Klar ist: Sollte 1860 auch gegen Erzgebirge Aue (Samstag, 16.30 Uhr, db24-Ticker) nicht erfolgreich sein, könnten einige Herrschaften an der Grünwalder Straße 114 nervös werden und möglicherweise sich insgeheim auch selbst feiern, weil sie immer auf den notwendigen Sportchef hingewiesen haben. Was man aber bei dieser Sichtweise wissen sollte: Angesichts des zunächst ausgeschöpften Budgets waren keine Transferaktivitäten möglich.