VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)

“Zwischen der 83. und 93. Minute hatten wir drei, vier Chancen, um das Spiel für uns zu entscheiden. Leider greifen wir nicht zu, wenn der Gegner uns die Möglichkeiten auf dem Tablett präsentiert“, gab U21-Trainer Frank Schmöller nach dem 1:1 vor knapp 800 Fans in Nördlingen zu Protokoll und führte aus: „Vielleicht ist das unserem jugendlichen Alter geschuldet. Wenn man sieht, welche Bretter wir haben, dann ist ein Punkt einfach zu wenig!“ Der Mannschaft wolle er von der Leidenschaft und dem Willen her aber keinen Vorwurf machen. „Leider sind wir nicht clever und abgezockt genug. Das wurmt mich. Wir müssen daraus schnell lernen.“

Was den früheren HSV-Profi besonders auf die Palme brachte: Die Münchner Löwen bekamen in der 92. Minute einen an Mansour Ouro-Tagba verursachten Foulelfmeter zugesprochen. Doch anstelle des eingeteilten und zuvor eingewechselten Damjan Dordan schnappte sich der gefoulte Ouro-Tagba selbst den Ball und verschoß diesen Matchball.

Yannick Seils hatten die Jung-Löwen in Nördlingen, der Heimat des früheren Welttorjägers Gerd Müller, in Führung geschossen. Alexander Schröter glich aber noch vor der Pause zum 1:1-Endstand aus.

Positiv: Profi Tim Rieder gab nach monatelanger Verletzungspause - einen Tag vor seinem 30. Geburtstag - ein vielversprechendes Saison-Debüt. “Das war ein starkes Comeback. Tim hat, solange er konnte, Gas gegeben und sich den Arsch aufgerissen”, lobte Schmöller und rechnet mit einem baldigen Rieder-Einsatz in der Dritten Liga.

Nach dem 10. Spieltag liegt die U21 des TSV 1860, die sich noch mit einem Spiel in Rückstand befindet, auf Rang zehn der Bayernliga Süd. Tabellenführer ist der TSV Kottern vor dem TSV Landsberg und SV Erlbach.

So brüllte der Löwe: Rothdauscher – Seils, Rieder (66. Becwar), Judge, Rem – Milican, Agbowo (77. Bangerter), Tutic (71. Dordan) – Sür (90.+4 Neziri), Mila-Baier (81. Kuhn), Ouro-Tagba.