VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)

Eigentlich, ja eigentlich bräuchte man die Löwen für dieses Drittliga-Derby gar nicht besonders motivieren - das Duell in Ingolstadt (Samstag, 16.30 Uhr, db24-Ticker) birgt allerhand Zündstoff. Es gibt gute Gründe, warum dieses Spiel unbedingt gewonnen werden sollte. 1. Den Negativtrend nach drei Niederlagen in Folge beenden. 2. Präsident Robert Reisinger für sein Kopfschüttel-Interview widerlegen. 3. Ex-Trainer Michael Köllner, jetzt Trainer bei den Schanzern, zeigen, dass sich die Löwen unter Maurizio Jacobacci weiter entwickelt haben, 4. Die Aussicht auf eine deutliche Verbesserung in der Tabelle und in der inoffiziellen Bayern-Wertung, 5. Zur Wiesn-Zeit ungeschlagen bleiben!

Heute - nach zwei Tagen Sonder-Urlaub - kehrt der TSV 1860 München um 15 Uhr auf den Fußballplatz an der Grünwalder Straße 114 zurück - mit dem Start in die Vorbereitung auf dieses spannungsgeladene Derby. Und Maurizio Jacobacci hat bis auf die Langzeitverletzten Phillipp Steinhart und Daniel Winkler alle Mann an Bord. Dadurch kann der Italo-Schweizer quasi aus dem Vollen schöpfen, was einerseits eine angenehme Situation ist, aber andererseits den Löwen-Dompteur bei der Frage ins Grübeln bringen könnte, wer zu wem in diesem Aufeinandertreffen am besten passt. Selbst bei den drei Pleiten gegen Lübeck, Sandhausen und Aue hat man zumindest zeitweise gesehen, wozu die Löwen prinzipiell im Stande sind.

Das Problem: Es gab immer Phasen, die die Mannschaft um den Lohn ihrer Arbeit gebracht hat. Beim 1:2 gegen Aue beispielsweise fehlten nur ein paar Minuten, um drei Punkte auf Giesings Höhen einzufahren. In den letzten fünf Minuten gab die Jacobacci-Elf ein 1:0 noch aus der Hand, kassierte zwei saublöde Gegentreffer.

Die Frage ist jetzt: Setzt Jacobacci weiter auf eine Dreierkette (in der Offensive) - oder sattelt er wieder auf die bewährte Viererkette um, mit der man mit sechs Punkten aus zwei Spielen verheißungsvoll startete? Und dann geht’s natürlich auch um die Besetzung der Startelf.

Besonders im Fokus: Das Mittelfeld. Seit Neuzugang Marlon Frey, den Jacobacci nach abgelaufener Rotsperre ins Team holte, mitspielt, läuft’s nicht mehr. Alles nur Zufall? Möglich - und dennoch wird Jacobacci in den nächsten Tagen im Training genau hinschauen müssen, wie er die Präsenz und Aggressivität in der Schaltzentrale verbessern kann. Auch Joel Zwarts wirkt als einzige Spitze im Strafraum oft verloren. Die Überlegung: Ein Doppelsturm mit Fynn Lakenmacher, um an Wucht zuzulegen und den Gegner zu erdrücken.

Mit unserem Wunschelf-Tool “Spiel Jacobacci!” kannst Du die Löwen nach Deinem Gusto zusammenstellen - und vor allem hinterher sehen, wie sich der Rest der User entschieden hat.