Reisinger klagt an: "Transfergebaren unter Beteiligung Dritter hat mir überhaupt nicht gefallen"
- VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)
- 12.09.2023 13:26
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VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)
Seit sechs Jahren sitzt Robert Reisinger (59) auf dem Präsidenten-Stuhl - seine Bilanz: Absolut ernüchternd. Der TSV 1860 München schrumpft immer weiter, spielt inzwischen seine sechste Drittliga-Saison. Dem "Wochenanzeiger" gab der 59-Jährige jetzt ein Interview und Reisinger machte dabei nicht unbedingt den Eindruck, dass er selbstkritisch mit seiner Rolle und seinem eigenen Wirken umgeht. Im Gegenteil. Reisinger spricht über:seinen angeblichen Alleingang in der Personalie Horst Heldt: “Hätte ich meine Haltung auf Biegen und Brechen durchdrücken wollen, wäre mir das theoretisch möglich gewesen. Das ist aber nicht sinnvoll. Mit verbrannter Erde kann man keine Politik machen. Ich habe den Erstkontakt zu einem renommierten Kandidaten hergestellt, der meiner Ansicht nach unserem gesuchten Profil entsprochen und dem TSV 1860 durch seine Vita und Persönlichkeit außerordentlich gut getan hätte. Bereits beim darauffolgenden Gespräch mit dem Kandidaten saß unser Geschäftsführer Marc-Nicolai Pfeifer mit am Verhandlungstisch.”
die unterschiedliche Sichtweise im Klub: “Ich habe immer gesagt, wir brauchen eine gemeinsame Haltung im Verein, haben wir die nicht, wird es ganz schwer für uns als Gesellschafter der KGaA. Dann müssen wir zusehen, wie andere die Dinge in die Hand nehmen. Als die unterschiedlichen Ansichten zur Nachbesetzung der sportlichen Leitung innerhalb des Präsidiums deutlich wurden, habe ich den Verwaltungsrat unseres Vereins um ein Meinungsbild gebeten, um die Positionen einordnen zu können. Damit wir wissen, wo wir als Verein stehen. Das Gremium ist dem nachgekommen und hat einstimmig für meinen Vorschlag abgestimmt. Auch daran lässt sich ersehen, dass von einem Alleingang keine Rede sein kann. Ich war bemüht, alle innerhalb des Vereins so weit wie möglich mitzunehmen…Ich kann niemandem zu seinem Glück zwingen. Der Findungsprozess hat eine Eigendynamik bekommen, die aus meiner Sicht nicht optimal war. Ich hätte es mir anders gewünscht. Wir haben dabei als Präsidium keine gute Figur abgegeben. Ich nehme mich selbst nicht aus davon.”
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die Zuständigkeiten: “Ich habe gerne klare Verantwortlichkeiten - auch im sportlichen Bereich. Jeder macht alles und alle ein bisschen und am Ende ist niemand mehr für irgendwas verantwortlich, das entspricht nicht meiner Vorstellung. Außerdem hat mir in einigen Fällen das Transfergebaren unter Beteiligung Dritter überhaupt nicht gefallen. So will ich nicht, dass in der KGaA gearbeitet wird. Aber das ist eben die Folge davon, wenn Befugnisse und Kompetenzen nicht geklärt sind.”
die fehlende Einigkeit: “Daran arbeiten wir. Aber zunächst müssen wir zusehen, im Verein wieder Geschlossenheit herzustellen. Nur wenn wir als Gesellschaftervertreter mit einer Stimme sprechen, hat sie das nötige Gewicht.”