VON OLIVER GRISS UND BERND FEIL (MIS)

Damit das alles richtig eingeordnet werden kann: Dr. Christian Werner, einer der Sportchef-Kandidaten des kriselnden Drittligisten TSV 1860 München, saß am Samstagnachmittag bei der frustrierenden 1:2-Niederlage in Ingolstadt auf der Ehrentribüne - inmitten der Führungsriege des Giesinger Traditionsvereins. Ist möglicherweise schon alles klar mit Werner?

Mitnichten. Falsch ist jedenfalls, dass Werner noch für den Drittliga-Rivalen Waldhof Mannheim als Chefscout arbeitet. Sein Vertrag ist nach db24-Informationen zum 30. Juni diesen Jahres in der Kurpfalz ausgelaufen.

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Hinter den Kulissen gibt es weiter Zoff um die Nachfolge-Regelung von Günther Gorenzel (jetzt Austria Klagenfurt) - und angeblich hält Präsident Robert Reisinger wenig von der Werner-Lösung. Er soll eine große Nummer favorisieren. Auch aus Selbstschutz? Thomas Hitzlsperger, der frühere Nationalspieler und derzeit ohne Aufgabe, gilt als die Wunschoption. Doch was einmal mehr verwundert: Die HAM-Seite wurde vorab wieder einmal nicht in Reisingers Gedankenspiele eingeweiht - und genau das soll die anderen Funktionäre so aufbringen.

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Unterdessen wird der Druck nach vier Pleiten in Folge und dem Absturz auf Rang 16 nicht kleiner für den TSV 1860. Trainer Maurizio Jacobacci gehen langsam die Argumente aus, auch weil seine Mannschaft immer wieder ins selbe Schema verfällt. Nach zunächst guten Leistungen und 1:0-Führungen verspielt das Team am Ende alles - und so richtet sich der Blick nach unten. Gegen Lübeck, Aue und Ingolstadt führte die Jacobacci-Mannschaft jeweils mit 1:0 - und verlor am Ende mit 1:2.

Noch genießt Jacobacci die Rückendeckung von Geschäftsführer Marc Pfeifer. Gegenüber dem “Merkur” sagte der Schwabe, der am Sonntagmittag seinem Trainer beim Pressegespräch Geleitschutz gab: “Eine Trainerdiskussion ist nicht zielführend. Wir versuchen jetzt einfach, in Halle die Ergebnis-Trendwende herbeizuführen.” Die Mannschaft steht jetzt in der Pflicht.