Drei Spiele Sperre und 3000 Euro Geldstrafe für Rotsünder Starke: Ist das gerechtfertigt, DFB?
- VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)
- 28.09.2023 16:22
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VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)
Das Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes hatte zunächst eine Sperre von vier Spielen für Rotsünder Manfred Starke gefordert. Nach dem Einspruch der Löwen entschied sich der DFB am Donnerstag im Einzelrichterverfahren, den Routinier wegen rohen Spiels mit einer Sperre von drei Meisterschaftsspielen der Dritten Liga und einer zusätzlichen Geldstrafe in Höhe von 3.000 Euro zu belegen.Die Löwen trifft diese Entscheidung mit voller Wucht, denn sie hatten gehofft, dass Starke mit maximal zwei Spielen davon kommt. So sind’s drei geworden - für ein Foul dieser Art ist das natürlich ein saftiges Strafmaß im Vergleich zu anderen Schiedsrichter-Entscheidungen in der Dritten Liga.
Für Löwen-Trainer Maurizio Jacobacci war das sowieso nie und nimmer eine Rote Karte, auch wenn Niklas Landgraf mit einer schweren Bänderverletzung Halle mehrere Monate fehlen wird. Der 60-Jährige sagte: “Es war ein Zweikampf am Boden. Er rutscht aus - und beide gehen zum Ball. Dafür eine rote Karte zu geben, ist schon hart.”
Damit verpasst Starke, der beim 2:0 in Halle des Feldes verwiesen wurde, die Partien gegen Verl, Ulm und Dresden. Spielberechtigt ist der 32-Jährige erst wieder am 15. Oktober beim Duell der beiden Bundesliga-Gründungsmitglieder in Münster.
Für Babak Rafati, den früheren Fifa-Schiedsrichter des DFB, ist der Platzverweis absolut nachvollziehhbar. Gegenüber liga3-online.de sagte der ehemalige Referee: “Starke legt sich den Ball zu weit vor und grätscht anschließend zum Ball. Dabei trifft er Landgrafs Beine. Auch wenn Starke im letzten Moment zurückzieht und nicht mit dem ausgestreckten Bein trifft. Das ist eine brutale Spielweise - wenn auch unbeabsichtigt, was aber laut Regelwerk nicht maßgeblich ist -, mit der die Gesundheit des Gegenspielers gefährdet wird. Auch ist das Trefferbild eindeutig, sodass die rote Karte absolut berechtigt ist.”
Der leitende Schiedsrichter Martin Speckner wollte Starke zunächst die gelbe Karte geben. Er wurde dann von seinem Assistenten überstimmt, was Rafati lobend hervor hebt: “Der Schiedsrichter will erst die gelbe Karte zeigen. Das erkennt man sehr gut daran, dass er nach dem Pfiff zuerst in die Brusttasche greift, wo sich seine gelbe Karte befindet. Erst nach einem Hinweis des Assistenten, der auf der Seite des Vergehens postiert ist, zeigt der Schiedsrichter die rote Karte. Das sieht man wiederum gut daran, dass er zum Assistenten guckt und sich dann korrigiert und erst dann in die Gesäßtasche greift und die rote Karte zeigt. Diese Entscheidung ist dank des Assistenten absolut richtig.”
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