VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)

Die Dritte Liga ist purer Existenzkampf um Millionen - und dabei sollen Sandhausens Präsident Jürgen Machmeier nach dem 1:2 am Freitagabend gegen den Tabellenzweiten SSV Ulm offenbar die Sicherungen durchgebrannt sein.

Der DFB gab am Sonntag bekannt, dass der SVS-Macher Schiedsrichter Florian Exner körperlich attackiert haben soll. Demnach haben Machmeier Exner auf dem Weg in die Kabine “mit der Brust nach hinten” gestoßen. Auch Assistent Besong erhielt von Machmeier “einen Stoß gegen den Oberkörper”.

Da zu diesem Zeitpunkt kein Sicherheitspersonal anwesend war, habe sich das Schiedsrichter-Gespann wieder dazu entschieden, auf das Spielfeld zurückzukehren.

Schiedsrichter-Boss Lutz-Michael Fröhlich in seinem Statement: “Schlimm genug, dass Schiedsrichter immer wieder von Zuschauern beleidigt, diffamiert, bedroht und angegriffen werden. Wenn nun aber sogar ein Vereinspräsident den Unparteiischen und seinen Assistenten körperlich attackiert, ist eine neue Dimension erreicht.” Das Verhalten Machmeiers sei “völlig inakzeptabel”. Und: “Ein Präsident hat eine klare Vorbildfunktion, für den Fußball insgesamt und insbesondere auch für einen fairen und respektvollen Umgang mit den Unparteiischen in diesem Sport.”

Auch 1860-Aufstiegsheld Matthias Imhof, inzwischen Sportchef in Sandhausen, wurde nach seiner roten Karte nach Spielende von Fröhlich kritisiert: “Solche Auswüchse fügen dem Image des Fußballs massiven Schaden zu.”

Der SV Sandhausen hat sich zu den Anschuldigungen noch nicht geäußert - und wird dies auch vorerst nicht tun. Machmeier hatte am Freitag gegenüber “Heidelberg24” gesagt: “Was der Schiedsrichter heute abgeliefert aht, da ist eine rote Linie überschritten worden. Ich gehe so weit, dass das spiel schon vorher entschieden war…Der Schiedsrichter hat für mich das Spiel klar entschieden.” Und Imhof meinte: Das Spiel geht heute ganz klar auf die Kappe des Schiedsrichters, er hat das Spiel entschieden.”